Das Thema Breitbandausbau im Landkreis ROW: hier ein Überblick aus zwei Presserklärungen dazu. Damit wollen wir einen Überblick zum Stand des Breitbandausbaus hier in der Region aufzeigen. Ferner finden Sie unseren Beitrag aus Magazin 07/2020 zur Digitalisierung der Landwirtschaft auf dieser Seite.
September 2020:
Fortführung des Breitbandausbaus ROW
Juli 2020:
Breitbandausbau im Landkreis ROW kommt voran. 6,7 Millionen Euro Fördergelder wurden im Juli übergeben.
„Aufgrund der zunehmenden Bedeutung von schnellen Internetanbindungen engagiert sich der Landkreis in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden aktiv für eine
geschlossene Herangehensweise und eine kreisweite Lösung zur Schaffung einer zukunftsfähigen Breitbandinfrastruktur. Dazu wurden in den Jahren 2011 – 2015 für rund 12. Mio. € alle vorhandenen
Kabelverzweiger im gesamten Landkreis, also die Verteilerpunkte im vorhandenen Telekommunikationsnetz, mit Glasfaser angeschlossen und VDSL2-Technik aufgerüstet. Zusätzlich sind in den Kernorten
Scheeßel und Bremervörde bereits Glasfaseranschlüsse bis zu den Häusern realisiert worden. Finanziert wurde dieser Ausbau vom Landkreis und allen Städten und Gemeinden. Die Umsetzung wurde nach
einem öffentlichen Verfahren an EWE TEL aus Oldenburg vergeben.“ So liest man auf der Homepage des Landkreises www.lk-row.de.
Der Ausbau des Breitbandinternets im Landkreis soll natürlich weitergehen. Dafür wurden bereits 2019 weitere Förderanträge bei Bund und Land gestellt und positiv beschieden. Landrat Luttmann
erhielt am 8. Juli im Rotenburger Kreishaus vom Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Dr. Bernd Althusmann die Förderbescheide für die
Landesmittel.
Mithilfe der Förderung soll ein Großteil der noch verbliebenen weißen Flecken der Breitbandversorgung eine bessere Anbindung erhalten. Weiße Flecken sind alle Adressen, die nicht auf eine
Geschwindigkeit von mindestens 30 MBit/s zurückgreifen können. Durch den Ausbau sollen rund 3.500 Adressen, sowie sechs Schulen und Bildungsstandorte im Kreisgebiet gigabitfähige Leitungen
erhalten und somit einen zukunftsfähigen Zugang zur Datenautobahn.
Der Landkreis erhält vom Land Niedersachsen rund 6,7 Millionen Euro aus dem Fördertopf zum Ausbau von Gigabitnetzen. Die Mittel dienen zur Kofinanzierung der bereits im letzten Jahr bewilligten
Bundesförderungen in Höhe von rund 16,6 Mio €. Insgesamt bekommt der Landkreis also rund 23,4 Millionen Euro für den weiteren Ausbau.
„Ein wichtiger Baustein für die derzeit anstehende Digitalisierung ist ein erfolgreicher Breitbandausbau. Der Landkreis Rotenburg macht viele Gemeinden im Kreisgebiet gigabitfähig. Für die
Zukunft wird der Landkreis damit gut aufgestellt sein.“, sagte Wirtschaftsminister Althusmann bei der Bescheidübergabe.
„Mit den neuen Fördergeldern kann der Landkreis wieder einige der wenigen förderfähigen weißen Flecken versorgen. Durch die Coronapandemie hat sich noch einmal überdeutlich gezeigt, dass eine
gute Breitbandversorgung für viele Bereiche, sei es Wirtschaft, Schule oder auch für die private Kommunikation unabdingbar ist. Der Landkreis ist mit den Städten, Gemeinden und Samtgemeinden
schon seit vielen Jahren aktiv und hat mit seiner Breitbandstrategie eine gute Abdeckung erreicht.“, so Landrat Luttmann.
Die nächsten Schritte zur Umsetzung sind schon eingeleitet. So hat der Landkreis bereits ein europaweites Ausschreibungsverfahren zur Vergabe der Fördermittel eingeleitet. Welches Unternehmen den
Ausbau umsetzt, wird in Kürze bekannt gegeben.
Pressemeldung 07/2020
Aus dem Land & Leben Magazin 07/2020: Bedeutung starkes Internet für die Landwirtschaft.
Digitale Landwirtschaft auf dem Vormarsch
Aber der schnellere Netzausbau ist eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg
„Precision Farming“, „Smart Farming“ und „Digital Farming“ sind die drei Schlagwörter, die man teilweise schon seit 1990 auch in Deutschland mit der digitalen Landwirtschaft in Verbindung
bringt. Diese Begriffe, wie Internet sowie Technik die Landwirtschaft aktuell verändert und wie Dr. Marco Mohrmann MdL als auch Marco Prietz (Amt für Kreisentwicklung OHZ) die Entwicklung in
unserer Region betrachten, erklären wir mit diesem Beitrag.
„Precision Farming“ steht für das Verfahren der ortsdifferenzierten und zielgerichteten Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Der Begriff wurde bereits 1990
geprägt und umfasst eine Teilmenge von digitalen Verfahrenstechniken. Ziel des „Präzisionsackerbaus“ ist es dabei, die Unterschiede des Bodens und der Ertragsfähigkeit innerhalb eines Feldes
zu berücksichtigen. Alternative Bezeichnungen sind: Präzisionslandwirtschaft, teilschlagbezogene Landwirtschaft, Teilschlagbewirtschaftung, Computer-Aided Farming (CAF), lokales
Ressourcenmanagement.
Der Begriff „Smart Farming“ kam in den 2000er-Jahren mit den sensorbasierten Echtzeitsystemen zur Dünger- und Pflanzenschutzapplikation auf. Bei diesem Verfahren wird
beispielsweise die Biomasseverteilung eines Bestandes erfasst und abhängig vom Sensor- wert in Echtzeit eine Düngermenge appliziert.
Bei „Digital Farming“ ist eine Systemtechnik gemeint, die die bestehenden Verfahren um vier weitere Hauptkomponenten ergänzt:
a) Die Maschine-zu-Maschine- Kommunikation (M2M) via Internet
b) Das Cloud Computing
c) Big Data-Analysen und Künstliche Intelligenz (KI)
d) Die Robotik mit mobilen und stationären Einheiten.
Durch die moderne Technik steigt die Möglichkeit, dass die Felder nicht mehr möglichst groß und ausgeräumt sein müssen. Es können sogar traditionelle Landschaftselemente (z. B. Hecken,
Teiche) eingeführt werden, da sie sich für kleine autonome Maschinen nicht negativ auf die Produktivität und Flächenleistung auswirken. Somit kann eine erhebliche Steigerung der
Biodiversität unserer Agrarlandschaften erreicht werden. Aber dazu braucht es ein schnelles Internet und die entsprechende bezahlbare Technik bei den Landwirten.
Was ist Landwirtschaft 4.0?
Der Begriff „Landwirtschaft 4.0“ beschreibt den Verlauf der technischen Entwicklungen im landwirtschaftlichen Bereich parallel zu den vier Entwicklungsstufen der industriellen Revolution. Dabei
erstreckt sich dieser Prozess in beiden Bereichen von der Mechanisierung über die Einführung der Elektronik und elektronischen Datenverarbeitung bis hin zur Digitalisierung und Vernetzung von
Systemen.
Land & Leben: Herr Dr. Mohrmann, Sie sind stark verwurzelt in der landwirtschaftlichen Szene. Was halten denn die Landwirte von den neuesten Errungenschaften und wie sehen Sie diese
Entwicklung?
Marco Mohrmann: „Viele Landwirte sind in der Digitali-sierung ganz vorne dabei, gerade in unserer Region. Hierzu gehören Tiererkennungssysteme sowie Anwendungen für die Optimierung von
Pflanzenschutz und -ernährung. Durch Korrektursignale wird cm- genau auf dem Acker gefahren. Ich begrüße die Entwicklung, insbesondere auch auf meine Initiative hin wurden die
niedersächsischen Landwirte von den Gebühren für die Nutzung dieser Signale im letzten Jahr freigestellt.“
Land & Leben: Marco Prietz, das Amt für Kreisentwicklung hat auch mit dem Breitbandausbau zu tun. Was können Sie unseren LeserInnen und vor allem den LandwirtInnen um Vorankommen auf
diesem Gebiet im Landkreis OHZ und ROW sagen – Sie müssten sich auch im LK ROW auskennen, wo Sie sich aktuell für die Stelle als Landrat empfehlen?
Marco Prietz: „Derzeit werden in beiden Landkreisen tausende Adressen ausgebaut. Mit der Gigabitstrategie des Landkreises Rotenburg planen wir die größte Investition in der Kreisgeschichte.
Mehr als 130 Mio. Euro sollen von Bund, Land, Kreis und Gemeinden mobilisiert werden, um 28.000 Adressen im Landkreis mit gigabitfähigen Glasfaseranschlüssen auszustatten. Davon werden auch
viele Landwirte direkt profitieren.“
Erfahrungen im Lohnunternehmen Freytag:
Wir fragten Jascha Freytag (Freytag Lohnunternehmen), mit welchem System sie arbeiten und was er zum Thema beitragen kann:
Jascha Freytag: „Wir arbeiten schon seit mehreren Jahren mit dem satellitenbasierten RTK-Signal, das hochpräzise Positionierungsdaten liefert und es ermöglicht, dass die Trecker auf den
Äckern kaum noch per Hand gelenkt werden müssen. Allerdings erfordert auch dieses System eine zuverlässige Internetverbindung, die in unserer Region noch viel Luft nach oben aufzeigt. Dass
jüngst die Gebühren für das GPS-Korrektursignal in Niedersachsen abgeschafft wurde, ist ein erster guter Schritt, so können auch die Nutzer des ,HEPS-System‘ nun günstiger
arbeiten.“
In einem wesentlichen Punkt unterscheidet sich die Entwicklung zwischen Landwirtschaft und Industrie jedoch gewaltig. Während der industriellen Produktion viele Prozesse unter stets gleichen
Bedingungen ablaufen können oder sogar genormt sind, ist die Arbeit in der Landwirtschaft geprägt von lebenden Systemen und nicht kontrollierbaren Faktoren, wie zum Beispiel Wetterbedingungen
oder Bodenverhältnissen. Deshalb wird immer die Landwirtin oder der Landwirt als „EntscheiderIn“ erforderlich sein und nicht vollständig durch Maschinen ersetzt werden können, wenngleich die
automatisierte Technik von vielen Routinearbeiten entlasten kann. Wir sind gespannt, wie die Entwicklung in Sachen Digitalisierung der Landwirtschaft weitergeht und werden in regelmäßigen
Abständen darüber berichten. (hg)
Im Land & Leben Magazin finden Sie in vielen Ausgaben immer wieder Informationen zu Fragen der Digitalisierung, Mobilität und neuen Arbeitswelt. So ist das Thema Breitbandausbau auch unter dem Aspekt der Home-Office-Arbeit, etabliert in den Zeiten der Corona-Pandemie, ein viele Haushalte betreffendes.
Nachtrag 05 / 2021: einige Themen der Mai-Ausgabe vom Land & Leben Regionalmagazin. Hier finden sich auch ein paar Beiträge zur Elektromobilität.
- Biofleisch kaufen
- Hof Drittgeest
- Elektroauto Vorteile und Nachteile
- Elektroauto in Visselhövede mieten
- Wildfleisch kaufen
- Digitalisierung in Vereinen
- Brotstern Bäckerei
- Combi Scheeßel Eröffnung
- Autohaus Brunkhorst: Probefahrt im Mitsubishi Plug In Hybrid
- Barrierefreier Wohnraum in Zeven
- Volker Harling, Landratskandidat.