Vier Wasserbüffel in Elm
Landkreis und NABU setzen Wasserbüffel zur Landschaftspflege ein.
Seit Anfang Juli 2019 gibt es im Auengebiet bei Elm (Bremervörde) vier neue tierische Bewohner, die helfen, die Aue-Flächen zu pflegen und damit auch die Artenvielfalt sichern. Wir trafen uns dort mit Sarina Pils (Landschaftsökologin, Ökologische Station Oste Region), Rainer Rahlfs (Amt für Naturschutz und Landschaftspflege) und dem Naturschützer, Jäger und Heger Bernd Sprekels um gemeinsam die imposanten Wasserbüffel zu besuchen.
Auengebiete sind aussergewöhnlichen Lebensräume zwischen Wasser und Land sind wahre Schatzkammern der Natur, die eine riesige Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten beherbergen, die es zu pflegen und erhalten gilt. Und da kommen die vier Wasserbüffel ins Spiel, die Dank der „Postcode Lotterie“ die die Kosten für die Tiere und Zäune übernommen hat nun auf rund 13 Hektar an der Oste leben. Alle vier sind tragend und das bedeutet, dass es bald Nachwuchs geben wird und die Herde sich vergrößert.
Im Naturschutzgebiet an der Oste ist trotz der Dürre 2019 der Boden sehr feucht, sodass es nicht möglich ist diese Flächen maschinell zu pflegen. Die Wasserbüffel haben damit gar kein Problem. Sie haben ein großes Schlammloch entdeckt, in dem sie sich suhlen und wenn dann die Haut eine ordentliche Schlammschicht zum Schutz vor Sonne und Bremsen hat, geht es an die Arbeit. Die breiten Klauen und weichen Fesseln ermöglichen den Tieren ohne Überbeanspruchung der Gelenke ein gutes Vorankommen in Sümpfen und Mooren. Sie besitzen weniger Schweißdrüsen als Hausrinder, sind gegenüber Krankheiten sehr widerstandsfähig, genügsam und friedvoll. Da die Wasserbüffel gerne Brennnesseln, Disteln, Binsen, Schilf und Rohrkolben fressen, bieten sie sich für die Landschaftspflege in Auen besonders an. Auch das Fleisch soll später noch verwertet werden – Büffelmozzarella wird es aber wohl nicht geben.
In Deutschland sind bereits ca. 5.000 Tiere im Einsatz. Sarina Pils: „Die Nutzung der Tiere in der Landschaftspflege verfolgt das Ziel, entsprechende Feuchtgebiete vor Verbuschung und Baumaufwuchs freizuhalten. Gleichzeitig werden unerwünschte Pflanzenarten zurückgedrängt. Insbesondere Flächen, die für andere Nutztiere und Mähmaschinen häufig zu nass sind, sind für Büffel gut geeignet, z.B. feuchte Grünlandstandorte, Überschwemmungs- bzw. Retentionsflächen oder Flussauen“.
Wir freuen uns mit den Initiatoren auf den Büffel-Nachwuchs in Elm und werden sicherlich berichten, wenn die Kälber das Licht der Welt erblickt haben. (hg)
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Dieser Beitrag stammt aus der September Ausgabe 2019. Sie erhalten das Land&Leben Regionalmagazin jeden Monat gratis in einer der vielen Auslegestellen in den Landkreisen OHZ und ROW.
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