9. Fischerhuder Keramik-Tage am 9. und 10. September in Fischerhude
Am Samstag, den 9. und Sonntag, den 10. September, wird Fischerhude ganz
im Zeichen eines vielseitigen Natur-Materials stehen: Die neunten Fischerhuder Keramik-Tage stehen auf Buthmanns Hof im Mittelpunkt.
Diesmal wird es schwerpunktmäßig um Kunst-Keramik gehen. Die Organisatoren haben nach der letzten Ausgabe dieser Reihe im Jahre 2021 dazu ein neues, umfassendes Programm vorbereitet. In dem alten Fachwerkhaus und auf dem weitläufigen Grundstück sollen den Besuchern spannende Einblicke in die unterschiedlichsten Handwerkstechniken gewährt werden, die mit der Kulturgeschichte des Menschen zum Teil schon über Jahrtausende eng verbunden sind. Waren es früher Dinge des alltäglichen Lebens, die sich die Menschen schufen, um das Leben leichter zu machen, gibt es heute eine Vielzahl weiterer Nutzungsmöglichkeiten des vielseitigen Materials.
26 professionelle Werkstätten vertreten
Neben zahlreichen Keramik-Werkstätten aus der Region werden zudem Handwerker und Künstler dabei sein, die zum Teil von weither kommen. Auch aus Bayern und Rheinland-Pfalz reisen Aussteller nach Fischerhude. Neben einer Ausstellung mit dem Titel „Das Geheimnis der Farbe Blau“, die von den Künstlern ganz persönlich ausgelegt und gestaltet wird, wird es die Möglichkeit geben, sich mit Filmbeiträgen einen Überblick über das vielschichtige Themengebiet Keramik zu verschaffen. Ein breites Spektrum zeitgenössischer Keramik soll abgebildet werden. Zu den Unterthemen der beiden Tage zählen neben Porzellan, Steinzeug und Skulpturen auch Objekte, Schmuck, Gebrauchsgeschirr und Kalligrafie.
Außerdem soll den Besuchern Raku nähergebracht werden. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine in Japan entwickelte Brenntechnik. Im 16. Jahrhundert schufen Japaner diese Methode, die mit 900 bis 1000 Grad arbeitet. Die noch glühende Brennware wird im Laufe des Herstellungsprozesses dann aus dem Ofen genommen und in einem feuerbeständigen Gefäß platziert, das mit organischen Materialien bestückt ist.
Verschiedene Techniken im Fokus
Dabei kommen beispielsweise Laub, Stroh oder Sägespäne zum Einsatz. Da beim Aufeinandertreffen der glühenden Keramik auf die Materialien eine Vielzahl an Reaktionen abläuft, die nicht berechenbar ist, entstehen am Ende nicht selten überraschende Produkte, die unter anderem durch außergewöhnliche Farbgebungen und Oberflächenbeschaffenheiten bestechen. Auch die Keramikerin Katharina Ortleb (Abb. 1) aus Hanstedt wird in Fischerhude vertreten sein. „In meinen Arbeiten beschränke ich mich bewusst auf die Farben, die mir der Ton von sich aus anbietet“, sagt sie. Einige ihrer Objekte muten ein wenig wie archäologische Fundstücke an. Unterstützend setzt sie Glasurfarben nur
lasierend ein oder verwendet Oxyde und Asche.
Geschirr mit Luxus-Charakter steht im Mittelpunkt des Interesses von Andrea Stopford (Abb. 2) aus Bad Bevensen, die auch nach Fischerhude kommen wird. Ihre Kunden können ihre ganz persönlichen Wünsche in die Arbeiten einfließen lassen. „Ich finde es toll, mit den Händen etwas zu erschaffen und mir die Freiheit zu nehmen, mich nicht so sehr an Größen und genaue Maße einer Serie zu halten, um noch lange Spaß zu haben am Erfinden und Erspüren mit den Händen“, sagt Andrea Stopford über ihr Schaffen. Die Kombination vom Erschaffen einer Form und dem farblichen Gestalten erfülle sie. Das sei immer wieder aufs Neue „wunderbar abwechslungsreich“.
Die Keramik-Tage laden jeweils von 11 bis 18 Uhr zum Besuch ein. (fk)