Fünf Jahre Kliemannsland

Es hat sich viel getan – Exklusiv-Interview mit Fynn Kliemann

 

Land & Leben: Fünf Jahre Kliemannsland – es hat sich viel verändert. Was sind für Dich die wesentlichsten positiven Änderungen und die wichtigsten neuen Projekte?


Fynn Kliemann: Es hat sich viel verändert, aber irgendwie ist auch alles beim Alten. Wir machen immer noch das, womit es angefangen hat. Unkonventionelle Projekte, wildes Zeug, auf das wir Bock haben, wir probieren aus und entdecken neu. Die wichtigste Veränderung ist, dass das Kliemannsland endlich auf dem Weg ist, das zu sein, was es immer sein sollte. Ein Ort für alle. Ein Ort an dem die Menschen da draußen ihre Leidenschaften entdecken und ausleben können. Mit Anlauf Fehler machen und aus ihnen lernen oder auch nicht, weil es nicht darum geht, irgendeinem Standard gerecht zu werden, sondern nur den eigenen Zielen. Die vergangenen Jahre wurden größtenteils in den Aus- und Umbau des Hofes gesteckt. Mittlerweile haben wir Rückendeckung und konnten mit Unterstützung von Partnern Platz für gemeinsame Zeit und Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Menschen und ihre Projekte schaffen.


Land & Leben: In Zusammenarbeit mit „toom“ habt ihr eine Art Wohnmobil gebaut, dass bald von Kliemannsland-Bürgern kostenlos genutzt werden kann. Woher kam die Idee und was hat der TÜV beim ersten Vorfahren so gesagt?


Fynn Kliemann: Wir möchten unseren BürgerInnen, den Leuten, die das Kliemannsland ausmachen, etwas zurückgeben. Schließlich gäbe es das Kliemannsland ohne sie nicht. Wir wollen Möglichkeiten schaffen und unsere Projekte erlebbar machen. Nicht nur hier vor Ort, sondern auch außerhalb. Die Idee entstand wie immer im Team und „toom“ hat es unterstützt. Die Jungs vom TÜV haben quasi nur drauf gewartet, dass wir endlich mit’ner Kliemannsland-Kiste vor der Tür stehen und sie uns die Leviten lesen können. HAHAHA. War dann aber doch ganz entspannt, weil wir vielleicht den sympathischsten Prüfer auf der Erde hatten.


Land & Leben: In der „Spelunke“ kann jetzt gekocht, gefeiert und sich getroffen werden. Wer kann sie nutzen und was kostet das?


Fynn Kliemann: Die Spelunke war schon lange zentraler Treffpunkt des Dorfes und unserem Team und hat diesen Sommer eine lang überfällige Komplett-Sanierung bekommen. Ursprünglich war das Ding mal ein Hühnerstall, jetzt kannste darin Kochen. Von Geburtstag über Teamtag bis hin zu Workshop sind erst mal keine Grenzen gesetzt, nur wenn’s um mehr als 30 Leute geht könnte es ein bisschen eng werden. Wir wollen, dass Leute hier eine gute Zeit haben und das muss bezahlbar bleiben. Je nachdem, was geplant ist und wo unsere Gäste herkommen und wieviel Unterstützung sie durch unser Team brauchen, erstellt unsere Eventcrew gerne ein individuelles Angebot.


Land & Leben: Für welche Projekte sucht ihr aktuell Menschen mit welchen Ideen und Fähigkeiten?


Fynn Kliemann: Der Aus- und Umbau des Hofes sowie die Produktion und alles, was zum Kliemannsland dazu gehört, wird ja schon lange von einem festangestellten Team gestemmt, aber wir beherbergen gerne weiterhin Gäste/AnpackerInnen und HelferInnen für ausgewählte Projekte, bei denen sie ihren Ideen freien Lauf lassen können. Kreative Köpfe und fleißige Hände, die hier ab und an für neue Denkanstöße sorgen und Eingespieltes auf links drehen, waren und sind weiterhin immer herzlich willkommen. Ideen entstehen gemeinsam und Voraussetzungen gibt es keine.


Land & Leben: Jüngst ging eine Story über nachhaltige Recycling-Schuhe und ihren Weg durch die Presse „Sneakerjagd“. Was passierte mit Deinen Schuhen, die ja mit GPS-Tracker auf eine Recherche- Reise gingen?


Fynn Kliemann: Schaut „Die SNEAKER-JAGD“ von STRG_F, dann weißte alles :)
Vielen Dank für das Interview. (hg)