BSI-Wirtschaftsumfrage: Home-Office vergrößert Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle
Corona hat viele Auswirkungen. Laut einer Pressemitteilung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vergrößert die Home-Office-Situation in Pandemiezeiten die Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle und nimmt damit Einfluss auf die Informationssicherheit von Wirtschaftsunternehmen in Deutschland. So das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Unternehmen und Betrieben, die das BSI vor einigen Wochen vorgestellt hat.
Hier weitere Ergebnisse im Überblick:
- Durch Corona hat sich das Angebot von Home-Office-Arbeitsplätzen mehr als verdoppelt. 58 % der befragten Unternehmen wollen das Angebot auch nach der Pandemie aufrechterhalten bzw. ausweiten.
- Die Unternehmen, die Home-Office etablieren wollen, ziehen Digitalisierungsprojekte vor.
- 2/3 der Großunternehmen nehmen die Pandemie als Digitalisierungsturbo wahr.
- Angriffsfläche private IT: Nur 42 % der Unternehmen nutzen ausschließlich eigene IT.
- Über 50 % der Unternehmen investieren weniger als 10 % der IT-Ausgaben in Cyber-Sicherheit. Das BSI empfiehlt, bis 20 % des IT-Budgets in Sicherheit zu investieren.
- Je kleiner die Firma, desto schwerwiegender die Folgen. Für Kleinst- und Kleinunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden hat eine von vier Cyberattacken existenzbedrohende Folgen.
- Obwohl kostengünstig, werden einfache Sicherheitsmaßnahmen wie Mobil Device Management, Notfallübungen oder der Grundsatz „IT-Sicherheit ist Chefsache“ nicht genügend umgesetzt.
„Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. IT-Sicherheit ist jedoch noch zu wenig in
Budgets, Abläufen und Köpfen der Unternehmen angekommen. Der Digitalisierungsturbo Corona treibt IT-Projekte in den Unternehmen voran. Das bestätigt unsere Umfrage. Als die
Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes drängen wir darauf, dass Digitalisierung und IT-Sicherheit als eine Einheit gedacht und umgesetzt werden. Wer jetzt die Weichen für eine solide
Informationssicherheit seiner Infrastruktur legt, der sichert seine Zukunft – in schweren Pandemiezeiten und darüber hinaus“, so Arne Schönbohm, Präsident des BSI, laut der Pressemitteilung
des Bundesamtes.
„In der Pandemie sind allein in Deutschland zwölf Millionen Berufstätige ins Home-Office gewechselt. Das ist keine Momentaufnahme, sondern bestimmt dauerhaft die neue Normalität. Beim für
viele spontanen Wechsel ins Home-Office spielte IT-Sicherheit zu oft keine Rolle. Für mobiles Arbeiten bedarf es einer richtigen Balance zwischen dem benutzerfreundlichen Zugriff auf
Unternehmensdaten und dem Schutz der IT. Gefordert sind ein robustes und risikobasiertes IT-Sicherheitsmanagement, Mitarbeiterschulungen und gut durchdachte Notfallkonzepte. Sicherheit ist kein
einmaliges Projekt, Sicherheit ist ein kontinuierlicher Prozess“, wird Achim Berg, Präsident des Bitkom e.V., vom BSI zitiert. (jz)
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