Land & Leben Kolumne aus Ausgabe 11/2024.
In dieser Ausgabe seiner Kolumne „Dave denkt…“ gibt uns Dave einen humorvollen Einblick in seine kulinarischen Herausforderungen.
Während Foodblogger und Freunde stolz ihre Kochkünste in sozialen Medien teilen, gesteht er, dass Kochen für ihn oft mit verbrannten Pfannkuchen und einer nervenaufreibenden Backofen-Erfahrung endet. Lesen Sie, wie seine Frau und die Internet-Rezepte seine Kochversuche beeinflussen und für die eine oder andere ironische Wendung sorgen.
Dave denkt… einfach lecker
Von wegen Bescheiden. Man zeigt, was man hat. Oder was man isst. Oder noch besser, was man kocht. Im Internet tummeln sich Foodblogger noch und nöcher. Und selbst viele meiner persönlichen Kontakte auf dem Smartphone tun es. Einfach mal die WhatsApp-Statusmeldungen durchforsten. Oder dieser eine Typ, der bei Facebook unter „Einfach. Lecker.“ häufig Fotos seines Essens postet. Im Gegensatz zu mir ist er ein begnadeter Hobby-Koch.
Und wie er kochen kann! Ich kann es jedenfalls nicht. Aber meine Frau kann es! Nicht nur, dass Tante Gerda ihr gezeigt hat, wie das mit dem Kochen geht – nein, auch zieht sie sich ständig neue Rezepte und Anregungen aus dem Internet. „Hier, ich hab dir mal was geschickt“, mein Handy vibriert, „kannst Du bitte heute Abend das für uns machen?“, fragt mich meine Liebste. Ich verspüre Beklemmungen. Man hat mich einmal bei einem Bewerbungsgespräch gefragt, ob ich Kochen könne...
Ich konnte mich dunkel an das Fach Ernährungslehre auf der Berufsschule erinnern. Es war auf meinem Ausbildungszeugnis das am schlechtesten benotete. „Also… ich kann eine Mikrowelle im Schlaf bedienen“, war bestimmt nicht die Antwort, die sie hören wollten. Und auch nicht: „Ich bin im Umgang mit Tiefkühlpizzen und Dosenöffnern bestens vertraut. Außer mit diesen Sicherheitsdingern, die den Deckel so öffnen, dass man sich nicht an dem Blech schneiden kann.“
Ist das doof, wenn man gerne gut isst, aber ansonsten talentfrei ist. Ich schaffe es sogar, Pfannkuchen – eine der am einfachsten zuzubereitenden Speisen der Welt – anbrennen zu lassen. Das eignet sich zumindest bestens dafür, den Rauchmelder im kleinen Flur hinter unserer Küche zu testen und die Flinsen von meiner Frau als „Brandenburger“ verspottet zu lassen. Immerhin. Wohl genetisch bedingt bekomme ich Fleisch auf dem Grill hin. Soviel zur Erfüllung von Geschlechterklischees. Für alles andere, seien es die einfach leckeren Rezepte meiner Frau oder jene des einfach leckeren Typen von Facebook, brauche ich aber absolute Ruhe und ein Höchstmaß an Konzentration. Ja nicht den Herd auf die falsche Stufe einstellen und immer damit rechnen, dass unser komischer Backofen grundsätzlich alles bei gefühlten 1200 Grad außen schön kross macht, aber innen eiskalt lässt. Mich macht das kirre!
Aber wenn mir wider Erwarten doch etwas gelingt, dann bin ich ja ein klitzekleines bisschen stolz. Das heißt, nur ein ganz, ganz kleines bisschen. Frage: Habt ihr eigentlich vor einer Weile meine mit Krabben-Giddel gefüllten Zucchini bei WhatsApp gesehen? Die waren einfach. Und ganz schön lecker.
(dh)
Dave über seine (fehlenden) Kochkünste und den Einfluss von Foodbloggern und seiner kochbegabten Frau.
Von verbrannten Pfannkuchen bis zu Grillgeschick – ein ironischer Blick auf das Kochen.