Sotheler Traditions-Unternehmen reagiert auf Personalmangel und technische Trends
Die Sotheler Hausschlachterei Miesner kennen und lieben viele Menschen aus unserer Region seit mehr als 50 Jahren. Bernd Miesner ist nicht nur Schlachtermeister, sondern
auch Unternehmer. Und rege Unternehmer wie er sehen ihr eigenes Schaffen in dem Licht der Entwicklung und der Verbesserung auch in diesen schwierigen Zeiten.
Trotz Hürden: Frische Ideen und Qualität bei Miesner
Vielen Herausforderungen zum Trotz läuft das Unternehmen bestens, denn es steht auf soliden Beinen: Zum einen ist dort die Lohnschlachtung, wo Bernd Miesner mit seinem kompetenten Team für Landwirte in unserer Region schlachtet und das geschlachtete Fleisch ganz nach ihren Wünschen verarbeitet. Zum anderen ist da die Vermarktung der eigenen Produkte, die momentan über zwei Kanäle läuft. Hier gibt es Miesner’s-24-Stunden-Filiale auf dem Hof der Hausschlachterei. In Automaten können Freunde frischer Produkte aus dem Hause Miesner sich mit vielen Leckereien Tag und Nacht an 365 Tagen im Jahr eindecken. Aktuell gibt es aber etwas Neues:
Zwischen den beiden bekannten Automaten, die von jedem bedient werden können, der eine Kreditkarte oder Bargeld dabeihat, steht ein großer Automat, aus dem sich Kunden ihre vorbestellten Fleischspezialitäten abholen können. Das Ganze läuft supermodern über eine Bestell-App. Über die Seite www.hausschlachter.de erfährt man mehr zu dieser tollen neuen Möglichkeit, außerhalb der Öffnungszeiten des Ladens an sein Fleisch zu kommen.
Der zweite Vermarktungskanal ist natürlich der erst 2020 neu angebaute Laden mit großem Kühltresen und den leckeren Spezialitäten aus Sothel – fast zu 100 % hausgemacht. Die Nachfrage hier kann sich sehen lassen, allerdings ist die Personalsituation sehr angespannt. Trotz übertariflicher Bezahlung, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und weiterer Benefits sowie einem familiären Klima im Betrieb findet Miesner nicht genug Personal, um das Geschäft zu den bisherigen Öffnungszeiten aufrechtzuerhalten.
Hybrid-Smart-Store soll die Lösung sein
Da Bernd Miesner sehr gute Erfahrungen mit seiner Bestell-App hat und es im allgemeinen Trend liegt, Geschäfte ohne konstante personelle Besetzung zu eröffnen, will er aus der Not eine Tugend machen und seinen Laden zum Teilzeit-Hybrid-Store umbauen. Die Idee ist, dass es in der Woche nur zwei Tage geben soll, wo Personal im Laden die Kunden bedient und das Geschäft an den anderen Tagen (5/7, auch an Wochenenden) mittels moderner Technik läuft.
Aktuell wird ein umklappbarer Verkaufstresen gebaut und eine Firma beschäftigt sich mit der nötigen Soft- und Hardware, um das Projekt noch in diesem Jahr umzusetzen. Ein gutes Beispiel, dass so etwas durchaus funktionieren kann, ist „Tante Enso“, die nicht nur in Breddorf und Hüttenbusch dabei sind, Dorfläden zu solchen Hybrid-Stores aufzubauen (weitere Infos unter www.tanteenso.de).
Wie funktioniert ein Smart Store?
Das Prinzip ist einfach und clever: Kunden betreten den Laden, nehmen die gewünschten Waren aus den Regalen, bezahlen selbstständig und verlassen den Store – alles unkompliziert und zeitsparend. Aber wie läuft das konkret ab?
Der Zutritt erfolgt über NFC-Technologie, die viele von kontaktlosen Bezahlvorgängen kennen. Ob mit EC-Karte, Smartphone oder Smartwatch – der Laden öffnet sich digital und ist oft auch außerhalb regulärer Öffnungszeiten zugänglich. Besonders bei frischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst oder Gebäck wird auf smarte Lösungen gesetzt: Selbstbedienungsboxen mit Sichtfenstern und Etiketten machen es möglich, diese Waren hygienisch und übersichtlich bereitzustellen.
Die Kunden scannen die Barcodes der Produkte entweder direkt am Self-Check-out-Terminal oder mit einer App auf ihrem Smartphone. Letztere bietet oft noch Zusatzinformationen zu den Produkten. Die Bezahlung erfolgt schnell und einfach. Ob mit EC-Karte, Kreditkarte oder Smartphone – der Einkauf ist im Handumdrehen abgeschlossen.
Nach dem Einkauf geht es ohne Umschweife hinaus. Durch die Digitalisierung behalten die Betreiber den Überblick über den Warenbestand, und alles läuft wie am Schnürchen.
Die Vorteile sind überzeugend:
• Rund um die Uhr einkaufen: Egal ob frühmorgens oder spätabends, Kunden können flexibel einkaufen.
• Zeitersparnis: Keine Warteschlangen, kein Warten an der Kasse.
• Nahversorgung: Besonders in ländlichen Gebieten schließen Smart Stores Versorgungslücken.
• Kosteneffizienz: Betreiber sparen Personalkosten und können ihren Umsatz steigern.
Land & Leben wird die Umstellung redaktionell begleiten und wünscht Bernd Miesner dafür alles Gute! (hg)
■ Weitere Infos und Jobausschreibung unter www.hausschlachter.de