Mehr als Chiropraktik und Akupunktur

 

Gnarrenburg hat eine ganz besondere Tierärztin

 

 

Wenn eine Familie alle sechs Wochen eine Gesamtstrecke (Hin- und Rückfahrt) von 1000 Kilometern mit ihrem Hund fährt, um etwas für das Tier und gegen dessen Epilepsie zu tun, ist das außergewöhnlich. L&L recherchierte, warum die besagte Familie oftmals nach Gnarrenburg reist.

 

 

Dr. med. vet. Sinje Treuel-Janz eröffnete ihre Praxis für ganzheitliche Tiermedizin vor fünf Jahren recht abgelegen in der Gemeinde Gnarrenburg, kurz vor der Kreisgrenze nach Cuxhaven in der Nähe zu Ahe gelegen. Ihre Heilungserfolge überzeugen viele Tierfreunde. L&L bestätigte sie auf Nachfrage, dass sie über Kenntnisse verfüge, die sie zumindest regional als Alleinstellungsmerkmal in Anspruch nehmen dürfe. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte umfassen Chiropraktik, Homöopathie und Akupunktur. Ihre Ausbildung in Chiropraktik passe ideal für Hunde, Katzen und Pferde. Akupunktur und Osteopathie könnten sehr gut auf alle Tierarten übertragen werden.

 

 

 

Internationale Anerkennung

 

„Die Chiropraktik ergänzt seit zwei Jahren mein Tätigkeitsgebiet. Davor hatte ich lediglich Akupunktur angeboten sowie Homöopathie und chinesische Kräuter für Tiere.“ Durch die Chiropraktik habe sie automatisch Schmerzbehandlungen bzw. tierische Patienten, die unter orthopädischen Problemen oder Arthrose leiden würden. Manchmal gäbe es Blockaden, die man mit Akupunktur allein nicht wegbekomme. „Dann ist die Chiropraktik super“, so Treuel-Janz. Diese Heilungsmethode sei sehr speziell, daher bei vielen Tierärzten nicht im Programm. Sie, so die Tierärztin weiter, habe eine zusätzliche Ausbildung erfolgreich absolviert, die ausschließlich für Tierärzte und Human-Chiropraktiker angeboten werde. „Zum Abschluss habe ich in Sittensen eine Prüfung bei der International Veterinary Chiropractic Association gemacht. Die Absolventen kommen aus ganz Europa. Es waren Kollegen aus Spanien, Skandinavien, Belgien, Holland, ja sogar aus Südafrika vor Ort.“

 

Erfolgreiche Methoden

 

Mit der Osteopathie könne man darüber hinaus sehr gut Schmerzpunkte oder Verspannungen erfühlen. Dabei sind über Faszien Dysfunktionen im Körper zu erfühlen. Hauptsächlich behandle sie Hunde und Katzen. Pferde eher unregelmäßig, da sie ihre schulmedizinischen Ausbildungen lediglich für Kleintiere absolviert habe. „Bei Pferden ist es wichtig, die Ursachen schulmedizinisch vorher einmal abgeklärt zu haben.“ Beide Methoden ergänzten sich richtig gut. Chiropraktik löse Blockaden in der Wirbelsäule, Weichteilgewebe werde mit der faszialen Osteopathie behandelt, weitere Schmerzbehandlung erfolge durch Akupunktur. Letztere werde allerdings nicht mit Nadeln, sondern schmerzfrei durch Laser ohne Betäubung angewendet. Der Winkel der Arbeit in der Chiropraktik sei von der individuellen Anatomie abhängig, dabei ebenfalls sehr speziell.

 

Sollen andere Tierarten als die drei bislang genannten Säugetiere behandelt werden, müsse man sich vorab ein Anatomiebuch für zu behandelnde Rassen besorgen. „Die Tiere akzeptieren die Behandlung sehr gut. Große Hunde schlafen dabei schon mal“, bemerkt Treuel-Janz lächelnd. Bei inneren Fehlfunktionen, wie z. B. Erbrechen, Bauchspeicheldrüsen-Entzündungen, Nieren-Insuffizienz oder Inkontinenz wirke Akupunktur hervorragend. Inkontinenz verschwände oftmals nach wenigen Behandlungen, selbst Epilepsie könne häufig erfolgreich behandelt werden. (rgp)

 

 

 

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