„Vom und für den Fluss leben“

 

Weserfischer Kurt Janke ist einer der letzten seiner Art

 

 

 

Das kleine Boot schwankt, die Wellen der Weser übertragen sich direkt auf das Gefährt. Gar nicht so einfach, sich auf den Beinen zu halten. „Das ist sehr gut für den Rücken“, sagt Kurt Janke und lacht. Man sei ständig in Bewegung und müsse die Schwankungen ausbalancieren. Mag was dran sein. Auch wenn es in den Wintermonaten recht ruhig ist, fährt er dann und wann mal raus. Einer der letzten Weserfischer startet von einer Slip-Anlage nahe Eystrup.

 

Gegründet wurde die Fischerei in Dörverden im Jahre 1848. Auch wenn er dieser Tätigkeit schon seit Jahrzehnten nachgeht, bereitet es Kurt Janke noch heute immer wieder aufs Neue Spaß und Freude, rauszufahren.

 

 

Janke: „Das macht man nicht nur wegen des Geldes. Man muss ja oft auch bei schlechtem Wetter raus, aber das gehört eben dazu. Das Schöne an der ganzen Sache ist, dass man einer Art Ur-Beruf nachgeht. Man lebt dabei den Jäger- und Sammler-Instinkt aus. Außerdem kann ich mir alles so einteilen, wie ich es will.“ Neben zahlreichen anderen Fischarten geht es Janke in der Hauptsache um Aal. Die schlangenähnlichen Fische werden im heimischen Betrieb direkt weiterverarbeitet. Am Wochenende wird bei Janke geräuchert – auf Bestellung oder für feste Abnehmer wie heimische Restaurants. Aal aus der Fischerei in Dörverden wird auch bis nach Steinhude und Bremerhaven geliefert. Wenn es ums Räuchern geht, schwört Kurt Janke, der ursprünglich viele Jahre ganz andere Berufe ausgeübt hat, auf einfache, aber bewährte Rezepte. Die Lake, in der die Aale und Forellen eingelegt werden, bevor sie in den Rauch kommen, besteht lediglich aus Wasser und Salz. Auf dem Boden des Ofens entfacht er ein kleines Lagerfeuer, das für das typische Rauch-Aroma sorgt. Alle Arbeitsschritte erledigt Janke selbst. Von seinem Hof aus sorgt diese alte, norddeutsche Art zu Räuchern dann für verführerischen Duft in der ganzen näheren Umgebung. (fk)