In Zeven wird an der Energiewende gebaut

Hitachi Zosen Inova BioMethan – Zukunftsgestalter mit vielen Möglichkeiten

 

„Hatschi was…?“, lautet nicht selten die Nachfrage, wenn Mitarbeitende von Hitachi Zosen Inova BioMethan Auskunft zu ihrem Arbeitgeber geben. „Ehemals MT Energie.“ Dann leuchtet Erkenntnis über das Gesicht des Gesprächspartners.

 

Denn der frühere Biogasanlagen-Hersteller mit dem markanten Bürogebäude in Zeven-Aspe ist vielen in der Region noch bekannt. Dessen Tochtergesellschaft, MT BioMethan, wurde im Zuge eines Asset Deals in die Unternehmensgruppe Hitachi Zosen Inova (HZI) integriert; daraus entstand im März 2015 die Hitachi Zosen Inova BioMethan GmbH – oder einfacher gesagt: HZI BioMethan. Damit erweiterte HZI, einer der weltweit führenden Anbieter von Anlagen zur Energiegewinnung aus Abfall, sein Portfolio für den Geschäftsbereich Renewable Gas (englisch für erneuerbares Gas). Denn das Team in Zeven bietet etwas, das nicht erst seit der Energiekrise in Europa dringend gebraucht wird: Lösungen für die Erzeugung erneuerbarer Energien, die weltweit zum Einsatz kommen.

 

Die ganze Welt der grünen Gase

 

Kernkompetenz sind Gasaufbereitungsanlagen mit zwei unterschiedlichen Verfahren. Sie werden eingesetzt, um Kohlendioxid (CO2) aus biogenen Rohgasen wie Biogas vom ebenfalls darin enthaltenen Methan abzutrennen. So entsteht Biomethan, ein Erdgassubstitut, das ebenso wie der fossile Energieträger verwendet werden kann: für Strom- und Wärmeerzeugung, aber auch als Kraftstoff. Dazu kommen Verflüssigungsanlagen für Biomethan oder CO2. Damit lässt sich BioLNG erzeugen, eine erneuerbare Alternative zum Dieselkraftstoff für den Schwerlast- und Langstreckenverkehr – und eine interessante Perspektive für bestehende Biogasanlagen. So entsteht aktuell auch ein BioLNG-Projekt in Apensen. Den Bedarf an erneuerbaren Kraftstoffen unterstreicht die Mitte März veröffentlichte deutsche Klimabilanz 2022: Zwar wurde das Ziel – weniger Treibhausgas-Emissionen als im Vorjahr – insgesamt knapp erreicht; der Verkehrssektor hat sein Soll jedoch verfehlt. CO2 wiederum wird in diversen Industrieprozessen, in der Pflanzenzucht oder in der Eventszene benötigt, z. B. als Disco-Nebel. Auch Elektrolyse- und Methanisierungsanlagen für Power-to-Gas-Konzepte werden in Aspe entwickelt; auf dem Hof des HZI-Geländes selbst steht eine Elektrolyse-Anlage zur Produktion von Wasserstoff.

 

Tolles Team auf Wachstumskurs

 

Der Bedarf an der Technik „made in Zeven“ ist groß, das zeigt der Werdegang des Unternehmens: Vor acht Jahren zählte das Team 35 Köpfe. Heute sind dort in etwa 30 Tätigkeitsfeldern knapp 170 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus 15 Nationen in Büro, Außendienst und der Fertigung beschäftigt, die mit zum Standort gehört. In dieser Zeit wurden über 100 Projekte in zwölf Ländern realisiert, neben Deutschland und anderen europäischen Ländern auch in Japan, Kanada und den USA.

 

Seit Mitte 2018 ist HZI BioMethan auch Ausbildungsbetrieb: Der erste Azubi war ein junger Syrer aus einer geflüchteten Familie, die in Zeven eine neue Heimat fand. Inzwischen ist er aus dem Team der Elektromontage nicht mehr wegzudenken. „Wir sind ein mittelständisches norddeutsches Unternehmen, das einem hier verwurzelten Elektriker mit jahrzehntelanger Berufserfahrung ebenso eine erfüllende Tätigkeit bietet wie jungen, aufstrebenden Uniabsolventen, die einen vielseitigen Karrierepfad und vielleicht auch Auslandsaufenthalte anstreben. Dank unserer internationalen Tätigkeit mit diversen Niederlassungen weltweit und der Konzernzugehörigkeit sind alle beruflichen Möglichkeiten gegeben“, betont Geschäftsführer Benoît Boulinguiez.

 

Beispielhafter Werdegang

 

Der gebürtige Franzose war schon zu MT-Zeiten Projektmanager und Vertriebsmitarbeiter in Zeven-Aspe und kam 2015 mit zu HZI BioMethan. Es folgten Stationen als Vertriebsleiter und Direktor Produkt- und Marketingmanagement. Im Oktober 2022 hat er die Unternehmensleitung übernommen. Sein Herz schlägt nicht nur für diese Branche und die Technik, die er für die Energiewende für unverzichtbar hält, sondern auch für sein Team, bei dem der Jüngste 16 Jahre alt ist und der Älteste im Sommer seinen 80sten Geburtstag feiert.

 

Frauen-Power in einer Männerdomäne

 

DER Jüngste, DER Älteste – ja, es arbeiten überwiegend Männer bei Hitachi Zosen Inova BioMethan. Doch auch der Frauenanteil in der Belegschaft ist beachtlich gewachsen:

 

Waren anfangs drei Kolleginnen im Team, sind es heute schon 20, neben den Klassikern im Verwaltungsbereich oder im Travelmanagement unter anderem auch im Vertrieb, im Angebotswesen, im Projektmanagement, in der Verfahrenstechnik und in der Inbetriebnahme. Und mit der Teilnahme an den jährlichen Zukunftstagen möchte HZI BioMethan dem Nachwuchs nicht nur einen Einblick in die Möglichkeiten der Erneuerbare-Energien-Technik geben, sondern insbesondere interessierte junge Damen für die technischen Berufe begeistern. (pr)

 

 

Hitachi Zosen Inova BioMethan GmbH

 

Ludwig-Elsbett-Straße 1, 27404 Zeven

 

Telefon 04281 9876-0

 

info-biomethan@hz-inova.com