Mehr als Mauern

Baugewerke bieten eine Vielzahl von Tätigkeiten

Die Errichtung von Bauwerken hat auch in unserer Region eine lange Geschichte, in deren Verlauf es viele Veränderungen und Innovationen gab. Doch wie sieht es aktuell bei einer Tätigkeit „auf dem Bau“ aus?

 

Was machen zum Beispiel eigentlich Maurer?


„Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Tätigkeiten, welche ein Maurer ausübt. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und technisches Verständnis zählen mittlerweile zu den Grundvoraussetzungen des Handwerks. Von der Grundsteinlegung bis zur schlussendlichen Fertigstellung eines Baus begleiten Maurerinnen und Maurer den gesamten Ablauf. Dabei arbeiten sie eng mit anderen Handwerkern zusammen“, erfuhren wir von Ralf Dreyer. Dieser ist Obermeister der „Baugewerken-Innung“ der Bremervörder Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser, in der vom Maurer über Fliesenleger bis zum Brunnenbauer die unterschiedlichsten Berufsgruppen vertreten sind. Der Maurermeister und Diplom-Ingenieur (FH) ist zudem Inhaber und geschäftsführender Gesellschafter der Dreyer Hochbau GmbH & Co. KG in Elsdorf bei Zeven und hat uns einige Fragen beantwortet.


Fragen an Ralf Dreyer

Land & Leben: Wie viele Betriebe sind zurzeit in der von Ihnen vertretenen Innung?


Ralf Dreyer: In der Baugewerken-Innung Bremervörde zählen wir zurzeit 37 Mitgliedsbetriebe. Diese reichen von kleinen bis zu mittelständischen Handwerksunternehmen mit aktuell rund 20 Auszubildenden.

Land & Leben:  Wie würden Sie einem Laien Ihr Handwerk in wenigen Worten erklären?


Ralf Dreyer: Als Maurerin oder Maurer ist man im gesamten Entstehungsprozess eines Bauwerks mit dabei, egal ob Neubauten, Sanierungen oder Modernisierung. Man stellt sämtliche Rohbauten her und ist häufig auch für die Betreuung der Baustellen zuständig. Vom klassischen Mauern der Wände bis zur Aushebung des Fundaments sowie der Isolierung eines Gebäudes sind die Aufgaben wirklich vielseitig.

Land & Leben: In den vergangenen Jahr-zehnten gab es in Ihrem Handwerk viele Veränderungen. Aber noch immer sind in dem Beruf kaum Frauen aktiv. Zu Recht?


Ralf Dreyer: Im Vergleich zu früheren Zeiten erfährt das Maurerhandwerk auf jeden Fall eine Vielzahl an besseren Arbeitsbedingungen. Zur Erleichterung mehrerer Tätigkeiten kommen zunehmend moderne Techniken und Maschinen zum Einsatz. Tagtäglich hat man mit vielfältigen, aber auch spannenden Herausforderungen zu tun. Ich empfehle daher häufig für Interessierte, durch ein Praktikum im Betrieb erste Eindrücke zu gewinnen und sich ein eigenes Bild zu machen.

Land & Leben: Hat Tradition im Maurerhandwerk einen hohen Wert? Gehen noch immer Gesellen auf die Walz?


Ralf Dreyer: Ich denke, jedes Handwerk lebt von seinen Traditionen, zu denen unter anderem die Wanderjahre gehören. Gerade vor ein paar Wochen waren beispielsweise drei Wandergesellen in der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser in Zeven zu Gast und haben von ihren Erfahrungen berichtet. Eine schöne Tradition, die wieder zunehmend an Zuspruch gewinnt.

Land & Leben: Danke für die Auskünfte! (jz)

Internet-Tipps:
1.) Informationen über das Berufsbild, die Ausbildung und Perspektiven finden sich u. a. auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit berufenet.arbeitsagentur.de

2.) Informationen zur Innung stehen hier: www.handwerk-elbeweser.de