Was war denn das?

Titelbild unserer Januar-Ausgabe warf Fragen auf


Jüngst erreichte uns der Anruf eines erstaunten Lesers aus Worpswede, der sich verwundert zeigte, dass die Zevener Gästeführerin „Königin Christine“ und ihr männliches Pendant „Carl Friedrich Gauß“ auf unserer Titelseite abgebildet waren, über sie im Magazin aber nichts zu finden gewesen sei.

 

Wir sorgen hier sehr gern für Aufklärung: Das bekannte Pärchen ist natürlich hauptsächlich in Zeven und umzu bekannt und da unser Verlagssitz in Zeven ist, nahmen wir an, dass es reichen würde, wenn wir einen Hinweis zu ihrer Funktion auf dem Titel bringen würden. Wir schrieben also: „Gästeführerin ,Königin Christine von Schweden‘ und ,Carl Friedrich Gauß‘ laden ins schöne Zeven ein!“ Es wurde damit generell auf das schöne Zeven und die Sonderseiten hingewiesen. Dieser Sachverhalt ist somit aufgeklärt, wir wollen aber tatsächlich noch weiter gehen und kurz erläutern, was die beiden denn nun mit Zeven zu tun hatten:
Im Auftrag des Hannoverschen Königs kam Carl Friedrich Gauß 1824/25 nach Zeven, um die trigonometrische Landesaufnahme des Königreichs abzuschließen. Seine Arbeit (ein sog. Triangulationsnetz) fand sich sogar auf der Rückseite des 10-DM-Scheins (1989–2001) neben einem Theodoliten (Vermessungsgerät, was Gauß nutzte) wieder und fast in der Mitte war Zeven zu sehen. So erlangte Zeven eine gewisse Berühmtheit in Zusam- menhang mit Carl Friedrich Gauß.


Historisches Flair und moderne Kunst bietet das Kö- nigin-Christinen-Haus in Zevens Stadtmitte. Gebaut vor rund 350 Jahren, kann man heute die historischen Räume besichtigen, sich über den Schriftsteller Walter Kempowski informieren und immer wieder spannende Kunst antreffen. Nach dem Dreißigjährigem Krieg wurde Zeven Schwedisch. Christine von Schweden, die 1654 auf den Thron verzichtete und eigentlich vorwiegend in Rom lebte, hielt sich auf ihren Reisen nach Deutschland und Schweden auch im Zevener Amtshaus auf, um die Bewirtschaftung ihrer Güter zu leiten. Deshalb wurde das um 1650 erbaute Haus im Volksmund das „Christinenhaus“ genannt und so ist Königin Chris-tine zur Zevener Gästeführerin geworden.


Somit ist nun sicherlich der Wissensdurst nicht nur unseres Worpsweder Lesers gestillt und wir werden uns zukünftig bemühen, umfassender zu berichten. (hg)