Aufbruch im Grillbereich

Bratwurst und Nacken waren gestern – heute wird gesmoked, gerubbt und gedopft

 

Wenn man früher zum Grillen eingeladen hat, gab es meist Grill-Würstchen und Nacken und dazu Kartoffel- oder Nudelsalat. Diese Zeiten sind weitestgehend vorbei, Kreativität und Vielfalt, sowohl in der Ausstattung als auch in der Zubereitung, erleben einen wahren Run – auch Vegetarier und Veganer entdecken die Lust am Grillen und Smoken.


Zeit und Herzblut


Die Grillmeister der neuen Generation arbeiten mit viel Zeit und Herzblut und tauschen sich in Internetforen und persönlich umfangreich aus. Einen Smoker über Nacht auf Optimal-Temperatur zu halten, ist eine Aufgabe, die starke Nerven und den unbändigen Willen für ein beeindruckendes Ergebnis verlangt – das nehmen aktuell viele Menschen in Kauf und erfreuen sich an den Resultaten.


Dutch Oven beliebt


Der Dutch Oven ist ein gusseisernes Gefäß auf drei meist kurzen Beinen, der mit einem dichten Deckel verschlossen und auf sämtlichen gängigen Hitzequellen mit Gas, Holzkohle bzw. Briketts, Holzfeuer oder auch im Backofen betrieben wird. Damit man den Speisen gleichmäßige Hitze von allen Seiten zuführen kann, ist der Deckelrand hochgezogen. Hiermit gelingen Eintöpfe, Gulasch, Suppen, Braten, Schichtfleisch oder auch Brote und Kuchen spielend einfach. In Deutschland nennt man ihn auch Feuertopf, im internationalen Gebrauch ist es eben der Dutch Oven, da die Niederländer diesen Topf entwickelt haben. Günstige Dutch Oven gibt es bereits ab ca. 40 Euro, verschiedene Größen und Qualitäten werden angeboten. Hier sollte man sich überlegen, wofür man ihn einsetzen möchte und sich dann beim Fachhändler schlau machen.


Pulled und Smoked Meat


Die Fraktion der Hausräucherer wächst stetig und die Ergebnisse können sich meist sehen und schmecken lassen – auch wenn das ein oder andere Stück nach dem Smoken äußerlich verbrannt erscheint, ist es dann beim Verzehr perfekt. Angefangen hat wohl alles mit Pulled Pork, ein Gericht des klassischen Barbecues nach nordamerikanischem Vorbild. Als Fleisch finden für gewöhnlich Schweineschulter (mit Knochen) oder Schweinenacken (Schopf) Verwendung. Zusammen mit Spareribs und Beef Brisket bildet das Pulled Pork die Holy Trinity („Heilige Dreifaltigkeit“) des Barbecues. Das Fleisch wird 10 bis 20 Stunden bei niedrigen Temperaturen geräuchert und vorher mit sog. Rubs eingerieben – hier ist die Kreativität der Grillmeister gefragt und nicht jeder verrät die Zusammensetzung seines Rubs. Im Wesentlichen bestehen klassische Rubs aus Paprikapulver, Zucker, Salz, Pfeffer, Chillipulver, Senfpulver und weiteren Gewürzen nach Geschmack. Das Rub entwickelt seinen Würzauftrag durch einziehen in das Fleisch, daher ist es wichtig, das Fleisch nach dem Einreiben einige Stunden oder Tage ziehen zu lassen.


Die Bilder wurden uns von den regionalen Grill experten aus Glinstedt, dem „Dopf und Grill e. V.“ (Kontakt: dopfundgrill@ewe.net), zur Verfügung gestellt. Wer Infos und Austausch rund ums Grillen haben will, sollte sich unbedingt bei der über 6000 Mitglieder starken Facebook-Gruppe www.facebook.com/ groups/1253838971431288 anmelden, hier ist immer was los und man kann 24/7 Fragen stellen und erhält diese meist sofort beantwortet. Wir werden im Laufe des Sommers mal nach Glinstedt fahren, um uns selbst ein Bild des umtriebigen Vereins zu machen. (hg)