Interview mit dem Sittenser Samtgemeinde-Bürgermeister mit Rück- und Ausblicken
Land & Leben: Herr Keller, Sie sind jetzt etwas mehr als ein Jahr im Amt, wie geht es Ihnen dabei und wie ist die Stimmung momentan im Rathaus?
Jörn Keller: Nach wie vor geht es mir sehr gut. Die Aufgabe macht sehr viel Freude und die Kollegen sind dabei eine große Hilfe. Im Rathaus ist die Stimmung insgesamt gut. Was auch daran liegt,
dass wir gemeinsam im Jahr 2020, trotz Corona, viel geschafft haben. Beispielsweise konnten neue Strukturen innerhalb der Verwaltung implementiert werden, die neue KiTa in Tiste wurde
fertiggestellt, unsere Internetseite wurde komplett überarbeitet und der Grünschnitt Sammelplatz ist ebenfalls fertig und wird in diesem Jahr in Betrieb gehen.
Land & Leben: Hat sich der Wirbel um das neue Rathaus gelegt und wie ist hier der momentane Planungsstand?
Jörn Keller: Die ursprüngliche Planung, den Standort des Rathauses in das Gebäude der „Alten Volksbank“ zu verlegen, ist gestoppt. Glücklicherweise wird an der Stelle nunmehr ein
Gesundheitszentrum entstehen, in dem sich unter anderem auch Allgemeinmediziner ansiedeln werden. Somit kann die ärztliche Versorgung in der Börde erheblich verbessert werden. Aus diesem Grund
sind wir auf der Suche nach einem neuen Standort für das Rathaus. Dazu wird es dann in den kommenden Wochen und Monaten neue Entwicklungen geben.
Land & Leben: Was hat sich in Sachen Finanzen getan? Die Situation war ja bei unserem letzten Gespräch sehr angespannt und gerade kam die Meldung, dass die Kreisumlage auf Rekordtief ist –
Ihre Sicht der Dinge dazu?
Jörn Keller: Die finanzielle Situation ist nach wie vor angespannt. Auch für das Haushaltsjahr 2021 ergibt sich trotz Einsparvorschlägen der Verwaltung ein erhöhter Finanzbedarf. Deshalb hatten
wir vorgeschlagen, die Samtgemeindeumlage um sechs Punkte zu erhöhen. Die Samtgemeinde zahlt in 2021 keine Kreisumlage, sodass deren deutliche Reduktion ausschließlich den Mitgliedsgemeinde
zugutekommt. Somit wäre eine Erhöhung der Samtgemeindeumlage weniger schmerzhaft für die Mitgliedsgemeinden. Es bleibt jedoch dabei, dass der Samtgemeindehaushalt ein strukturelles Problem hat.
Das müssen wir in naher Zukunft beheben, wenn die Samtgemeinde handlungsfähig bleiben soll.
Land & Leben: Was sind für Sie die dringlichsten Aufgabengebiete für 2021?
Jörn Keller: Auch in 2021 werden wir weiterhin mit der Corona-Lage zurechtkommen müssen. Trotz der beginnenden Impfungen, wird es noch dauern, bis sich die Lage normalisiert. Wir werden einen
neuen Standort für das Rathaus finden und mit den Planungen beginnen. Es wird den Baubeginn für zwei KiTas geben und gleichzeitig werden wir uns mit einem Konzept für unsere Grundschulen
beschäftigen. Ich hoffe sehr, dass wir trotz der bevorstehenden Kommunalwahl am 12. September 2021, die Samtgemeinde weiterentwickeln können. Ich würde mich im Übrigen auch sehr freuen, wenn
sich möglichst viele Menschen für eine Kandidatur entschließen. Wir brauchen in allen Räten eine gute Mischung und weiterhin eine aktive Mitarbeit. (hg)
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