Vom Hof zum Konsumenten

Der Trend, Lebensmittel regional einzukaufen, hat richtig Fahrt aufgenommen und belebt die Speisepläne

Hof Brinkmann, Meinstedt
Hofkäse vom Hof Brinkmann in Meinstedt.

Gerade in diesen schwierigen Zeiten wird mehr zu Hause gekocht und gegessen – eine Entwicklung, die den regionalen Vermarktern zugutekommt.

 

Dass Lebensmittel, die aus unserer Region kommen, viel zu teuer sind, ist so nicht richtig, denn durch das Weglassen vieler Zwischenhändler und teurer Transportwege, sind diese meist preisgleich oder nur etwas teurer.

 

Außerdem ist die Qualität und Herkunft wesentlich transparenter und damit einfacher zu überprüfen. Viele Landwirte stellen aktuell ihre Betriebe auf Selbstvermarktung um und sind damit sehr erfolgreich.

 


Hofläden und regionale Lieferservices boomen und fördern die Regionalität.

 

Auch Supermärkte wie beispielsweise „Edeka Ernst“ (Grasberg), „Rewe Beu“ (Sittensen und Zeven), „Edeka Lohmann“ (Gnarrenburg und Heeslingen) helfen aktuell bei der Vermarktung verschiedener regionaler Produkte direkt vom Hof und bemerken einen regen Zuspruch.


Hofkäse sehr gefragt


Da die Landwirte für Milch keine vernünftigen Preise erzielen und es sogar ein Überangebot gibt, ist die Idee, mit der Milch Käse herzustellen, genau richtig. Der Milchhof Brinkmann aus Heeslingen/Meinstedt stellt bereits sehr erfolgreich verschiedene Käsesorten her. Aktuell arbeitet die Familie Brinkmann mit „Heidis mobile Käserei“ aus Elsdorf zusammen, die direkt auf den Hof kommt und die Milch ganz nach Wunsch in Handarbeit zu leckerem Käse verarbeitet. Die Käseabteilung des Hofes mit ca. 320 Milchkühen (um die sich Hans-Peter und Sohn Hendrik Brinkmann kümmern) leitet Annika Brinkmann mit ganz viel Herzblut seit Sommer 2019. Seit Februar dieses Jahres ist der Selbstbedienungs-Hofladen, auch mit den verschiedenen Käsesorten reichhaltig bestückt. Annika Brinkmann: „Täglich im Hofladen und bei unseren vernetzten Landwirten gibt es Naturkäse, Kräuterkäse und Chilli-Käse. Mittwochs (16.30 bis 18 Uhr) und im nächsten Jahr auch jeden zweiten Samstag (10 bis 12 Uhr) gibt es bei uns Käse direkt vom Laib geschnitten. Hier haben wir momentan auch Bockshorn-Käse und werden immer wieder neue interessante Kreationen anbieten.


Im Selbstbedienungs-Hofladen, der 365 Tage im Jahr geöffnet ist, gibt es auch Suppen von Viebrock (Brauel), Kartoffeln und Zwiebeln vom Hof Eckhoff aus Osterheeslingen und Eier von Lühmanns Hof in Rüspel, diverse Senfsorten von Bassen aus Scheeßel und Fruchtaufstrich vom Klostergut Burgsittensen. Online findet man aktuelle Infos auf Facebook unter www.facebook.com/Milchhof-Brinkmann und zum Einkaufen im Hofladen fährt man nach Heeslingen/Meinstedt, Zum Pferdeberg 4 – guten Appetit!


Bio vor die Haustür


Ganz bequem regionale Produkte direkt ins Haus geliefert zu bekommen, ist auch ein immer größer werdender Vermarktungszweig. Ganz neu dabei ist der „Hof Dritt geest“ aus Hipstedt, der vorwiegend regionale Lebensmittel aus kontrolliertem Anbau (Bioland, Demeter etc.), unter dem Motto „Fair Trade“, seit November 2019 liefert. Momentan sind Bestellungen nur per Telefon (0151-51729134) und via Mail (hofdrittgeest@gmx.de) möglich, zur Auswahl gibt es ein Heftchen, wo alle lieferbaren Produkte mit Preisen aufgeführt sind.


Solidarische Landwirtschaft mit Olivenöl


Für den Erhalt familiengeführter bäuerlicher Betriebe in Europa arbeitet das arteFakt-Team um Conrad Bölicke in Wilstedt. Sie vermarkten Olivenöle aus Italien, Spanien und Griechenland sehr erfolgreich – online und im Hofladen. Zusätzlich finden über das gesamte Jahr verschiedene größere und kleinere Events und Aktionen wie die „Olivenöl-Abholtage“ statt, die sehr gut nachgefragt werden. Hier ist in Jahren eine aktive „Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft“ entstanden, die voneinander profitiert. Conrad Bölicke zur Kunst Olivenöle herzustellen, die der Winzerkunst durchaus ähnlich ist: „Die Namen verschiedener Rebsorten und die ‚Winzerkunst‘ sie zu edlen Weinen mit eigenem Charakter zu vinifizieren, sind weit geläufiger als das von Oliven erwartet wird. Aber auch Olivenöle werden durch die Vielfalt der Olivensorten und der Kunst von Oliviers geprägt, ihren Fruchtsaft genussreich zu veredeln. Mit dem Set ‚l´arte dell´oliva‘ lassen sich die Unterschiede der Biancolilla-, Noccelara del Belice-, Manaki- und Koroneiki-Olivenfrüchte entdecken und genießen. Im arteFakt-Booklet finden sich dazu Informationen, Tipps zur Verwendung und fachlich Lehrreiches zur Olive.“ Auf www.artefakt.eu erfährt man noch viel mehr zur Olive und den Aktivitäten von „arteFakt“ – einfach mal reinschauen.


Automatenläden sind gefragt


Die Möglichkeit, die hofeigenen oder selbst hergestellten Produkte mittels Automaten ständig für die Kunden verfügbar zu machen, nutzen immer mehr findige Produzenten. Thomas Frank, Oste-Fleisch (Elsdorf): „Unser Regiomat mit regionalen Produkten wie Grillfleisch, Frikadellen, hausgemachte Suppen, Fertiggerichte von Wild, Schwein und Geflügel wird sehr gut angenommen. Dass gerade momentan regionale Lebensmittel stark nachgefragt werden, freut uns sehr und ich hoffe, damit die Kunden auf den Geschmack zu bringen, sodass sie den regionalen Erzeugern auch nach Corona treu bleiben.“


Regionale Lebensmittel sind gut, lecker und bezahlbar – beachten Sie die Anzeigen, die Sie zu unseren Inserenten führen – guten Appetit! (hg)





Mehr hier im Landleben Blog lesen: