Erzählungen über sagenhafte Wesen gibt es nicht nur in anderen Ländern
In Norwegen finden sich – um nur zwei Beispiele von dort zu nennen – der „Trollfjord“ und die Berglandschaft „Trollheimen“. Ihre Namen haben die beiden Gegenden erhalten, da sie mit Trollen in
Verbindung gebracht werden. Diese mythologischen Wesen tauchen in nordischen Ländern in zahlreichen Erzählungen und in verschiedenen Formen auf. Auch Gestalten wie etwa Feen, Elfen, Geister,
Kobolde, Puks oder der Butzemann sind in vielen Nationen bekannt.
Sagen aus unserer Region wurden von mehreren Personen gesammelt und überliefert. So beispielsweise von dem von 1908 bis 1952 in Rüspel als Lehrer tätigen Georg Brinke (1887–1970), welcher auch
Dichter und Heimatforscher war. Oder von dem in Vorberg bei Schwanewede geborenen Hans Wohltmann (1884–1968). Der Regionalhistoriker beschäftigte sich unter anderem mit den Sagen zwischen
Niederelbe und Niederweser.
Von der Weser und aus der Umgebung von Osterholz stammen Geschichten, wie die von Klabautermännern auf Schiffen auf der Weser, die von der Überfahrt der Zwerge mit der Fähre bei Farge, die über
das Moorgespenst im Teufelsmoor oder die über den Riesen Hüklot und den Weyerberg. Aus der Börde Selsingen ist die Mär über den goldenen Schatz zu Fehrenbruch, in der ebenfalls ein Riese eine
große Rolle spielt.
Veröffentlicht ist auch die Legende von der Spukgestalt, welche im Bevener Holz die Zweige zählen muss. Aus anderen Orten des Landkreises Rotenburg sind unter anderem Erzählungen überliefert,
wie die über das Verhalten der im Löhmoor zwischen Rüspel, Elsdorf und Frankenbostel wohnenden Hünen, welche gerne mit großen Felsen geworfen haben. Oder die über das Wesen (ein Hund mit
Feueraugen), das auf der Horst bei Nindorf angetroffen wurde. Und natürlich die Sage über die Rolle des Teufels beim Untergang der Heedsburg östlich von Heeslingen.
Auch über Irrlichter existieren Überlieferungen. Mal wurden welche zwischen Osenhorst und Wehldorf eingefangen, mal tauchten sie bei Volkensen auf. Außerdem gibt es in unserer Region noch Sagen
etwa über „Moorteufel“, „Moorfrauen“, die „Jungfer Anna“, versunkene Schätze oder berühmte Personen.
Die Steinalkenheide, ein Hügelgräberfeld in der Nähe von Oldendorf bei Zeven, könnte ihren Namen übrigens von den Alken haben. „Man glaubte früher, dass hier die Alken wohnten, zwergenhafte
Naturwesen, die an heidnische Vorstellungen vom Leben der Toten in den Hügeln erinnern“, steht auf einer der Erläuterungstafeln, die von der Kreisarchäologie des Landkreises Rotenburg auf dem
Gelände aufgestellt wurden. (ij)