Winterzeit auf dem Teller

 

Gans, Ente, Wild & Grünkohl sind jetzt dran

Wenn die Tage kürzer werden, kommt endlich wieder die Zeit für deftige Klassiker: Gänsebraten, Wildgerichte und natürlich Grünkohl mit allem Drum und Dran.

Ob gemütlich zu Hause gekocht oder im Restaurant genossen – der Winter hat kulinarisch einiges zu bieten. Und zumindest bei den beliebten Kohltouren gibt es auch noch genügend Bewegung vor der deftigen Schlemmerei.

 

Der Duft von Winter: Wenn es in der Küche nach Gans riecht

Schon beim Gedanken an knusprige Gänsekeulen und würzige Soße läuft vielen das Wasser im Mund zusammen. „Für uns ist die Gänsezeit jedes Jahr ein Höhepunkt“, sagt etwa Udo Borchers vom Gasthaus „Zur Linde“ in Hamersen. „Ab Anfang November bis Weihnachten ist jedes Jahr fast jeder Tisch belegt – wer einen Platz will, sollte früh reservieren.“

Der klassische Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen ist ein echtes Stück Tradition. Doch wer schon einmal versucht hat, eine Gans zu Hause zuzubereiten, weiß: Das ist kein leichtes Unterfangen. Der Braten braucht Zeit, Erfahrung und Geduld – und nicht jeder Ofen ist groß genug. Dafür weiß man am eigenen Herd genau, was drin ist, und kann mit Familie oder Freunden ganz entspannt genießen.

 Wildgerichte – regional, aromatisch und nachhaltig

Ob Reh, Hirsch oder Wildschwein: Wildfleisch steht für echten Geschmack und kurze Wege. In vielen Restaurants in unserer Region stammt das Fleisch direkt aus heimischer Jagd. Wild ist nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig – nicht aus Massentierhaltung, kein Transport – das Tier lebte in der Natur, und das schmeckt man. Wer Wild zu Hause zubereiten möchte, findet inzwischen auch bei örtlichen Fleischern und Hofläden ein gutes Angebot. Allerdings ist die Zubereitung nicht ganz einfach: Das Fleisch braucht Fingerspitzengefühl und oft auch etwas Mut beim Würzen. In der Gastronomie kann man sich dagegen entspannt zurücklehnen – und sich inspirieren lassen, wie abwechslungsreich Wild sein kann.

 

Grünkohlzeit – deftig, bodenständig, beliebt

Kaum ein Gericht steht so sehr für norddeutsche Winterküche wie Grünkohl. Klassisch mit Pinkel, Kassler und Kochwurst, manchmal aber auch modern interpretiert – etwa mit karamellisierten Zwiebeln oder vegetarischen Varianten.

„Grünkohl gehört bei uns einfach dazu“, lacht Andrea Müller-Horn vom „Waldhof“ aus Unterstedt. „Sobald die ersten kalten Nächte kommen, steigt die Nachfrage. Die Leute wollen dieses Gefühl von Wärme und Heimat auf dem Teller. Unsere insgesamt sieben Kohlbälle im Januar und Februar werden bereits jetzt gut nachgefragt und wir freuen uns auf die hungrigen Gruppen, die bei uns schlemmen und feiern werden.“

In vielen weiteren Dörfern und Städten unserer Region beginnt jetzt auch wieder die Saison der Grünkohltouren – inklusive zünftiger Mahlzeiten in den Landgasthöfen. Ob in der Gruppe oder zu zweit: Ein Platz sollte in diesen Wochen besser rechtzeitig reserviert werden, denn Grünkohlzeit ist Ausflugszeit.

 

Zu Hause oder auswärts – Hauptsache mit Genuss

Selbst kochen bedeutet Gemütlichkeit, Individualität und oft ein gutes Stück Tradition. Wer sich aber lieber verwöhnen lässt, findet in den regionalen Gasthäusern viele köstliche Angebote, oft mit Produkten aus der Region. Ganz gleich, ob man sich für Gans, Ente, Wild oder Grünkohl entscheidet – der Winter hat kulinarisch einiges zu bieten. Und vielleicht ist das Schönste an dieser Jahreszeit, dass sie uns daran erinnert, wie gut es tut, gemeinsam zu genießen. (hg)

 

Worauf man achten sollte – Tipps zur Planung

1.        Frühzeitig reservieren oder vorbestellen

Gans, spezielle Wildgerichte oder Grünkohl-Buffets sind beliebte Angebote – viele Gasthäuser brauchen Vorlauf, besonders zu Wochenenden und in der Weihnachtszeit.

 

2.  Beilagen und Menüabstimmung vorher klären

Wer spezielle Wünsche hat (vegetarisch, Allergien, bestimmte Fleischarten), sollte das vorbestellen.

 

3.  Gans oder Ente „to go“ als Alternative prüfen

Für zu Hause, ohne Aufwand, aber mit guter Qualität: Viele Betriebe bieten fertig vorbereitete Gänse- oder Entenportionen mit Beilagen zum Abholen an.

 

4. Saisonalität nutzen

Winterzeit heißt: Jetzt sind Kohl, Wild, gesunde Wurstsorten von Tieren aus der Region verfügbar – und oft frisch. Wer saisonal denkt, bekommt traditionellen Geschmack.