Ein Traum auf Rädern

 

Familie baut Bus zum Wohnmobil um

 

 

Nadine und Florian Munzert aus Bevern haben sich mit ihren Kindern Leevi und Lenya ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie möchten aus einem 12 Meter langen Iveco-Überlandbus mit 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ein komfortables, maßgeschneidertes XXL-Wohnmobil entstehen lassen. Bereits in den ersten Wochen hat sich der ehemalige Überlandbus radikal verändert. Alle Sitze, Hutablagen sowie zahlreiche Armaturen wurden ausgebaut – einige Originalplätze sollen später jedoch wieder eingebaut werden.

 

 

Material von lokalen Anbietern

 

Nach einer gründlichen Reinigung erhielt der Boden eine massive Stahlkonstruktion, die ihn auf eine Ebene bringt und so für die nötige Stabilität sorgt. Das dafür verwendete Metall stammt von einem Betrieb in Bevern, das Dämmholz darüber wurde bei einem

 

lokalen Händler in Sandbostel gekauft. Der Boden wurde isoliert, mit Kernbohrun-

 

gen für Wasser-, Strom- und Kühlleitungen versehen und anschließend mit robustem

 

PVC-Belag ausgestattet. Edelstahl-Schrauben, -Scharniere und andere Metallteile sorgen für Langlebigkeit. Die erste Sitzreihe ist inzwischen wieder montiert.

 

Auch die Decke des Busses wurde komplett überarbeitet. Die alte Beleuchtung wich neuem Glattblech, das eine moderne, glatte Optik schafft. Zudem wurden zwei Lichtsysteme eingebaut. Ein helles, warmes Hauptlicht sorgt für gute Sicht. Weitere einzeln programmierbare LEDs lassen verschiedenste Lichteffekte, z. B. fallender Regen, simulieren.

 

 

Wäschtrockner, Geschirrspüler, Backofen

 

Unter dem Fahrzeug wurden große Wassertanks installiert. Für das nun nutzbare Wassersystem kommen mehrstufige Filter, eine leistungsstarke Pumpe, Haupt- und Verteilungshähne sowie ein Warmwasserboiler zum Einsatz. Auch die Klimatisierung des Fahrzeugs ist großzügig geplant. Im „Keller“ (dort lagen früher die Koffer von Busreisenden) wird eine große Split-Klimaanlage verbaut, deren Ausströmung nach oben führt, um auch an heißen Tagen für angenehme Temperaturen zu sorgen. Zusätzlich verfügt der Bus über seine originale Dachklimaanlage, die während der Fahrt den gesamten Innenraum kühlt. Parallel zu diesen Arbeiten wurden die Wände gedämmt, erste Küchenschränke aufgebaut und der fest eingebaute Backofen montiert. Bereit zum Einbau stehen ein Wäschetrockner, Geschirrspüler, eine Mikrowelle, ein Kühlschrank, ein Herd, eine sehr große Spüle sowie eine vollwertige

 

Dusche.

 

 

Besuch erlaubt, Mithilfe erwünscht

 

Wo immer es sich realisieren lässt, setzt die Familie Munzert auf die Hilfe bzw. das Know-how regionaler Betriebe aus Bevern, Bremervörde und Sandbostel. Besucher, die sich das Projekt vor Ort anschauen möchten, sind jederzeit herzlich willkommen. Helfende Hände werden ebenso gern gesehen. Schritt für Schritt wird so im Zeitraum von August bis Oktober aus einem ausgedienten Überlandbus ein individuelles Zuhause auf Rädern – ein Projekt voller handwerklichem Geschick, Herzblut, Teamgeist und Durchhaltevermögen. Auf Instagram und TikTok kann man die jeweils aktuelle Bauphase ansehen: @buscredibles. (rgp)