+++ Mit Land & Leben unterwegs +++
In unserer Maiausgabe im Jahr 2022 sind wir von Grasberg nach Worpswede gefahren und haben Interessantes aus den beiden Gemeinden zu berichten gehabt.
Nach drei Jahren fahren wir mal von Grasberg nach Lilienthal – wir starten in Grasberg.
Vom harten Moorleben zur lebensfrohen Gemeinde
Die Region zwischen Bremen, Worpswede, Tarmstedt und Ottersberg war einst eine unwirtliche Moorlandschaft. Wer sich damals hier ansiedelte, brauchte Mut, Ausdauer und starke Nerven. Der Boden war schwer zu bewirtschaften, Wege fehlten, und Krankheiten, Hunger oder Entbehrungen machten den ersten Moorbauern zu schaffen. Nicht umsonst hieß es früher: „Den Ersten sien Dot, den Tweeten sien Not, den Dritten sien Brot.“ Heute erinnert daran höchstens noch die Geschichte – denn das Leben in Grasberg ist längst vielfältig, angenehm und geprägt von einer lebendigen Gemeinschaft.
Findorffhof Museum: Ein Stück Moorvergangenheit zum Anfassen
Ein Besuch im Findorffhof Museum (Am Schiffgraben 7) lohnt sich immer. Die historische Hofanlage aus alten Fachwerkgebäuden zeigt anhand zahlreicher privater Leihgaben eindrucksvoll, wie die Moorbauern einst lebten und arbeiteten. Gleichzeitig dient das Haupthaus das ganze Jahr über als kultureller Treffpunkt mitten im Ort. Der rege Verein unterhält nicht nur das Museum, sondern bietet auch verschiedene Veranstaltungen an, beispielsweise das Konzert der Band „Seven Bridges Road“ am 20. Dezember (siehe unseren Veranstaltungskalender).
🌐 Weitere Informationen zum Museum und den Veranstaltungen gibt es online unter www.grasberg.de/tourismus-kultur/kultur/der-findorffhof.
Grasberg macht Sonnenpower
In Grasberg wird Klimaschutz schon seit Jahren aktiv angepackt. Die Gemeinde unterstützt nicht nur den Ausbau erneuerbarer Energien, sondern hat bereits zwei Bürgersolaranlagen auf den Weg gebracht. Auch in der aktuellen Bauleitplanung spielt die op-timale Ausrichtung von Gebäuden für Solaranlagen eine wichtige Rolle – schließlich soll jedes mögliche Dach künftig Sonnenenergie einfangen können.
Gemeinsam mit dem Landkreis Osterholz und den umliegenden Kommunen beteiligt sich Grasberg zudem an einem Prozess, der die regionale Energiewende bis 2030 voranbringen soll. Ein großer Schritt auf diesem Weg wurde jetzt geschafft: Dank Fördermitteln aus dem EU-Programm INTERREG und der Unterstützung der Jade Hochschule Oldenburg steht nun ein eigenes Solarflächen-Dachkataster für Grasberg (und den Landkreis OHZ) bereit.
🌐 www.grasberg.de/bauen-umwelt
Grasberg zeigt damit einmal mehr: Die Zukunft ist sonnig – und man packt sie gemeinsam an.
Neuer Bürgermeister in Grasberg: Klarer Auftrag für Stefan Ritthaler
Die Grasbergerinnen und Grasberger haben entschieden – und zwar deutlich: Stefan Ritthaler übernimmt das Bürgermeisteramt und tritt damit in die traditionsreichen Fußstapfen seiner Vorgänger Heinz Blanke und Marion Schorfmann. Dass der 41-Jährige parteilos ist, aber dennoch von CDU, SPD und Grünen unterstützt wurde, zeigt seinen starken Rückhalt im Ort. Dieses breite Vertrauen wird er brauchen, denn die kommenden Jahre bringen reichlich Herausforderungen mit sich.
Auf Ritthalers Tisch landen schon bald die großen Zukunftsfragen: Wie entwickelt sich der Wohnraum? Wann kommt Schwung in die Gewerbegebiete rund um die Eickedorfer Vorweiden und Wörpedorf? Wie gelingt der Ausgleich zwischen den Interessen der Landwirtschaft, der Bürgerinnen und Bürger und dem Klimaschutz – und das alles mit knappen Kassen und maroden Straßen? Ein Vorteil: Ritthaler ist Grasberger durch und durch, bekannt in den Dörfern und erfahren in der Verwaltung. Das schafft Nähe und Verständnis.
Respekt gebührt auch seinem Gegenkandidaten John Hansen. Der Lilienthaler mit FDP-Parteibuch wusste um seine schwierige Ausgangslage, stellte sich trotzdem zur Wahl und sorgte dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger tatsächlich eine Entscheidung treffen konnten. Diese echte Wahlmöglichkeit stärkte das Amt – und schärfte gleichzeitig Ritthalers Profil. Mit Rückenwind aus einem klaren Wahlergebnis startet nun ein Bürgermeister, der Grasberg gut kennt – und der viel Vertrauen mitbringt, um die anstehenden Aufgaben anzupacken. Im Zevener Rathaus wird er sicherlich vermisst werden, denn dort war er bis zur Wahl Verwaltungsvorstand sowie Stellvertreter des Samtgemeindebürgermeisters.
Edeka Ernst und Land & Leben
Seit vielen Jahren ist Edeka Ernst in Grasberg die Hauptauslegestelle unseres Magazins. Mike Ernst war anfangs verwundert und dann begeistert: „Unsere Kunden nehmen das Land & Leben-Magazin wirklich gerne mit. Das geht so weit, dass wir bereits oftmals angesprochen wurden, wenn die Magazine nicht am ersten des Monats in den Aufstellern unseres Kassenbereichs lagen. Hier gehen monatlich mehr als 600 Magazine gratis an unsere Kunden, für die wir diesen Service gerne bieten. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, mich im Namen meiner Frau und unseres gesamten Teams bei unserer treuen Kundschaft aus Grasberg und umzu zu bedanken und friedliche Feiertage sowie einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen!“
Anstrengend: von Grasberg nach Lilienthal
Wer von Grasberg in Richtung Lilienthal fährt (und wer von Tarmstedt in Richtung Grasberg fährt) hat es schon seit einiger Zeit nicht leicht. Die sanierungsbedürftigen Moorstraßen erfordern gute Stoßdämpfer und Nerven, denn man darf auf diesen Strecken überwiegend nicht schneller als 50 km/h fahren. Die Straße vom Grasberger Kreisverkehr nach Worpswede wurde kürzlich komplett saniert. Wir fragen uns, ob und wann dies auch mit den anderen Straßen passiert und haben recherchiert. Wir sprachen darüber mit Axel Miesner (CDU, Mitglied des Niedersächsischen Landtages für den Wahlkreis-OHZ): „Ein wirklich wichtiges Thema, was mir auf den Nägeln brennt. Es geht hier ja hauptsächlich um die Landesstraße 133 (Lilienthal–Grasberg–Tarmstedt), aber auch die L 153 (Worphausen und Pennigbüttel–Osterholz-Scharmbeck) ist ebenso stark sanierungsbedürftig. Diese Straßen dauerhaft mit massiven Geschwindigkeitsbegrenzungen zu schonen, funktioniert nicht. Der Zustand wird täglich schlechter, deshalb sollte schnell etwas passieren. Ich sprach im Ok-tober darüber in Hannover mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne und zeigte ihm auch Bilder. Er versicherte mir, dass diese Straßen in die Planung für 2026 mit dem Vermerk „dringlich“ aufgenommen wären, aber wies auch darauf hin, dass die Sanierungen nicht allein durch Landesmittel realisierbar sind und man momentan auf die Sonderzahlungen des Bundes wartet. Die Aussage war: „Man strebt 2026 an“.
Lebendige Vielfalt in der Gemeinde Lilienthal
Lilienthal vereint das Beste aus zwei Welten: ländliche Ruhe und städtische Nähe. Die Gemeinde im Landkreis Osterholz steht für Lebensqualität, Familienfreundlichkeit und ein starkes Miteinander – ganz im Sinne ihres Mottos „Lebendige Vielfalt“.
Seit Oktober 2022 lenkt Bürgermeister Kim Fürwentsches die Geschicke der modernen Kommune, in der rund 17.000 Menschen leben. Fünf Ortsteile – Lilienthal, Worphausen, St. Jürgen, Seebergen und Heidberg – prägen das Bild einer lebendigen und vielseitigen Gemeinde.
Zwischen Wiesen, Wasser und Wegen
Lilienthal liegt idyllisch zwischen Hamme und Wümme – dort, wo Natur, Landwirtschaft und Wohnen harmonisch zusammenfinden. Auf über 7.200 Hektar Fläche wechseln sich Felder, Wiesen und kleine Wälder ab. Über 5.600 Hektar werden landwirtschaftlich genutzt, 128 Hektar sind Wald. Die Nähe zu Bremen ist ein echter Standortvorteil: Mit der Straßenbahnlinie 4 geht es vom Falkenberger Kreuz mitten durch Lilienthal direkt bis in die Innenstadt Bremens – schnell, bequem und klimafreundlich.
Vier Dörfer, ein Ziel: Zukunft gestalten
Große Freude in der sogenannten „4Dörferregion zwischen Hamme und Wümme“: Das Land Niedersachsen hat die Dorfentwicklung bis Ende 2027 verlängert! Damit können in Heidberg, Seebergen, St. Jürgen und Worphausen weitere Projekte umgesetzt werden.
Seit 2019 haben Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der Gemeinde Lilienthal und der Sweco GmbH zahlreiche Ideen realisiert – vom Ausbau der Höge über eine Streuobstwiese am Brünings Hof bis zur Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Worphausen.
Kultur mit Herz und Geschichte
Das kulturelle Zentrum der Gemeinde ist Murkens Hof – ein liebevoll restauriertes Fachwerkhaus im Herzen Lilienthals, direkt neben dem Rathaus und der historischen Klosterkirche. Hier pulsiert das kulturelle Leben: Die Galerie zeigt wechselnde Ausstellungen, im Schroeter Saal finden Konzerte, Lesungen, Kinoabende und Vorträge statt. Ein Ort, der Geschichte atmet – und gleichzeitig moderner Treffpunkt für alle Generationen ist.
Tipp der Redaktion: Im Murkens Hof befindet sich auch die Gemeindebibliothek sowie die Volkshochschule Lilienthal – perfekt, um Kultur und Bildung miteinander zu verbinden!
🌐 Detail-Infos zu allen Veranstaltungen findet man online auf www.murkens-hof.de
Lilienthal hat kulturell noch mehr zu bieten:
■ die Freilichtbühne Frankenburg (www. https://fblilienthal.de/)
■ das Heimatmuseum mit Schroeter-Archiv (https://www.heimatverein-lilienthal.de/)
■ das Handwerkermuseum auf dem Lilienhof (www.olln-handwarkers.de)
■ das Niedersächsische Kutschenmuseum in Trupe (www.niedersaechsisches-kutschenmuseum.de)
Wer sich engagieren oder vernetzen möchte, findet bei der AG Kultur Lilienthal eine starke Plattform. Die Initiative bringt Vereine, Künst- lerInnen und Kulturschaffende zusammen und organisiert Projekte wie das beliebte Literatur-Café im Amtmann-Schroeter-Haus. Die AG Kultur kooperiert eng mit der Bürgerstiftung Lilienthal, dem Seniorenbeirat und vielen weiteren lokalen Akteuren – ein echtes Beispiel für gelebtes Miteinander!
Freizeit & Bewegung für alle
Auch Schwimmsport und Badespaß kommen in Lilienthal nicht zu kurz: Das Hallenbad Lilienthal öffnet bereits um 6 Uhr morgens und bleibt werktags bis 21.45 Uhr geöffnet. Drei Becken – für Schwimmer, Nichtschwimmer und Kinder – sorgen für Spaß und Bewegung. Montags steht alles im Zeichen des „Warmbadens“: Bei rund 30 Grad Wassertemperatur lässt es sich herrlich entspannen. Das Bad ist barrierefrei ausgestattet, bietet Lifter, Handicap-Umkleiden, Wickeltische und eine große Liegewiese im Sommer.
🌐 Mehr Infos: www.hallenbad-lilienthal.de
Der Golfclub Lilienthal ist Deutschlands
erster integrativer Golfclub, der Golf als inklusiven Freizeitsport und Wettkampfsport ermöglicht. Er bietet Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsame Trainingsmöglichkeiten, berücksichtigt ökologische Aspekte und schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen auf dem 18-Loch-Golfplatz. Der Club und Platz ist barrierefrei und integriert Menschen mit unterschiedlichen Handicaps in das Clubleben. Außerdem bietet der Verein professionelle Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen, insbesondere in der Golfplatzpflege.
🌐 Weitere Infos gibt es auf www.golfclub-lilienthal.de
Lilienthaler Bürgermeister will Landrat werden
Seit Oktober 2022 hat Lilienthal einen „Grünen“ Bürgermeister, Kim Fürwentsches, der Ende 2023 auchüber die Grenzen Lilienthals bekannt wurde. Während der brisanten Hochwasser-Katastrophe managte er die Lage souverän und engagiert und bediente die Medien umfangreich mit aktuellen Meldungen in Sachen Evakuierungen und weiteren wichtigen Maßnahmen. Ende Oktober haben die Grünen mitgeteilt, dass Kim Fürwentsches als Kandidat für die Landratswahl 2026 nominiert wird. „Ich danke allen Menschen, die mir mit der Nominierung ihr Vertrauen geschenkt haben. Dieses starke Ergebnis gibt mir Rückenwind – und ich freue mich auf einen spannenden und intensiven Wahlkampf“, erklärte Fürwentsches nach seiner Wahl. In seiner Bewerbungsrede betonte er vor allem die Themen Krisenvorsorge und Katastrophenschutz, Klimafolgenanpassung, nachhaltige Wohnraumentwicklung sowie gute Kommunikation und Zusammenarbeit als zentrale Schwerpunkte seiner Kandidatur.
Lilienthal stellt die Weichen für die Zukunft
Der Gemeinderat hat Anfang November das neue Gemeindeentwicklungskonzept nahezu einstimmig beschlossen. Nach rund einem Jahr intensiver Arbeit steht nun ein klarer Fahrplan fest, der Lilienthals Entwicklung in den kommenden Jahren lenken soll.
Bürgermeister Kim Fürwentsches vergleicht das Konzept mit einem Haus: Das Leitbild bildet das Dach – „Wir gestalten eine lebenswerte Kommune mit grünen Oasen und hoher Aufenthaltsqualität für alle Generationen.“ Getragen wird es von einem starken Fundament aus Politik, Verwaltung und engagierter Bürgerschaft. Drei Säulen stehen im Mittelpunkt:
■ Leben & Gesellschaft – Freizeitwert und Ehrenamt stärken.
■ Umwelt & Natur – Ressourcen schützen, Flächen entsiegeln, Klimaschutz fördern.
■ Wohnen & Wirtschaft – Potenzialorientiertes Wachstum, gute Erreichbarkeit und bezahlbarer Wohnraum.
Das Konzept entstand in enger Zusammenarbeit von Bürgern, Politik und Verwaltung. „Es ist kein starres Papier, sondern ein lebendiger Leitfaden für Lilienthals Zukunft“, betont Fürwentsches. „Jetzt gilt es, das Haus mit Leben zu füllen.“
Das Leben in Grasberg und Lilienthal ist ein gutes Leben. Damit das so bleibt und möglichst noch besser wird, empfehlen wir regional einzukaufen und die Dienstleistungen unserer lokalen Handwerker und weiterer Betriebe eifrig zu nutzen! (hg)
🌐 www.facebook.com/ichkaufgernvorort





