Der Rotenburger Uwe Spillmann (78) ist leidenschaftlicher Läufer
Um Medaillen, Pokale oder Urkunden geht es Uwe Spillmann nicht bei seiner Leidenschaft fürs Laufen über längere Distanzen. Der 78-jährige Rotenburger: „Ich mache es für mich, für meine Gesundheit.“
Und ein ganzes Stück weit geht es auch um Klarheit im Kopf, wie man deutlich heraushört, wenn Spillmann erzählt, mit welcher Intensität er seinem Sport nachgeht, der ihn unter anderem 2022 ins Guinness Buch der Rekorde brachte. Dabei war die Lauferei eigentlich gar nicht die Sache des gelernten Maschinenschlossers: Bis vor einigen Jahren, bis zu einem schweren Unfall bei einem Wettkampf war Uwe Spillmann regelmäßig mit dem Rennrad unterwegs, um etwas für Körper und Geist zu tun. Es war bei den 20. Cyclassics Hamburg.
Am Anfang stand der Radsport
Nach einem Unfall beim größten deutschen Amateur-Radsport-
Ereignis mit mehreren beteiligten Radrennfahrern kam ein Umdenken. „Ich bin in Blankenese mit 35 km/h in einem Zaun gelandet“, berichtet der passionierte Sportler über den Beginn einer neuen Leidenschaft. Seine Lebensgefährtin habe ihn gefragt, ob er das wirklich weitermachen wolle. „Lange musste ich nicht überlegen, bis für mich feststand, dass das der Schlussstrich war“, sagt Spillmann, der lange Jahre in den damaligen Heidemann-Werken gearbeitet hat und dort stets auch körperlich ran musste.
Laufen kam nach einem Unfall
Eine neue Betätigung sportlicher Art war schnell gefunden: Laufen. Und weil Uwe Spillmann derartige Dinge nur ungern halbherzig macht, ging das Training zügig los, die Kondition festigte und steigerte sich und es ging zu ersten Wettkämpfen. Heute geht es alle zwei Tage an die frische Luft. Rund sieben Kilometer durch Rotenburg und in benachbarte Natur. In diesem Jahr war der Sportler bei 16 offiziellen Wettbewerben dabei: allein oder gern auch mit befreundeten Mitstreitern. Auch seine Partnerin ist passionierte Läuferin.
Besondere Gemeinschaftserlebnisse
Ein besonderer Höhepunkt im Veranstaltungsjahr ist jedes Mal in der Vorweihnachtszeit der St. Pauli X-Mass-Run mit Start im Stadion des Kult-Fußballvereins, dem Titel Hell Bells von AC/DC aus den Lautsprechern und anschließendem Startschuss. „Das Ganze ist immer ein echter Hammer. Ein unglaubliches Gefühl“, schwärmt Uwe Spillmann.
Dabei steht stets nicht nur die rein sportliche Leistung im Mittelpunkt, sondern auch Spaß und Miteinander, denn in der Regel nehmen die Läufer weihnachtlich verkleidet teil.
Ein weiteres Highlight, das aber keine Wiederholung erfahren wird, war ein internationaler Weltrekord-Versuch, der am Ende erfolgreich zur Erwähnung im Guinness Buch der Rekorde führte und eine große Medaille einbrachte. Zu Corona-Zeiten waren virtuelle Läufe erfunden worden, weil reale Treffen verboten waren.
Ins Guinness Buch der Rekorde
Daraus war im September 2021 der Weltrekord-Versuch mit 35.000 Sportlern weltweit entstanden, die jeweils zehn Kilometer Strecke absolvierten und ihre Daten anschließend an den Veranstalter meldeten. „Das war ein einmaliges Erlebnis. In 24 Stunden ging der Lauf sozusagen durch die Zeitzonen um die Welt.“ Die „Row Free Runners“, Uwe Spillmann, Sabine Fasshauer und Reinhold Engel, die gemeinsam einen Lauftreff bilden, haben auch für das neue Jahr bereits Trainings und Teilnahmen an Wettkämpfen geplant, sodass auch diese Saison dafür gesorgt sein wird, dass Körper und Geist frisch und fit gehalten werden. (fk)