„Bewährte Genüsse – Quelle unserer Vielfalt“
Seit mehr als zwanzig Jahren betreibt die Familie Koj ein ganz besonderes Restaurant in Vorwerk. Da wurde es mal Zeit, dass wir uns auf den Weg zu einem Schlemmertest der Extraklasse machten – so viel vorweg. Dass hier regional mit viel Herz gekocht wird und dass das Haus für sein gemütliches und fast historisches Ambiente einen guten Ruf hat, wussten wir, aber unsere Erwartungen wurden übertroffen.
Hochzeitsfeiern ja – Hochzeiten nein
Aufmerksam sind wir erneut auf den Familienbetrieb geworden, weil es eine Pressemeldung gab, worin geschrieben stand, dass das Restaurant gerne in ihren Räumlichkeiten Trauungen vornehmen lassen würde, dies aber nicht möglich sei. Laut Aussagen der Gemeinde Tarmstedt müsste vorher eine sogenannte „Widmung“ stattfinden, und diese Widmung würde den Betreibern nicht zugesprochen, da dies Begehrlichkeiten von anderen Seiten hervorrufen könnte. Uns scheint dieser Sachverhalt so nicht nachvollziehbar und wir hoffen, dass die Gemeinde für Trauungen, die nicht in den Gemeinde-Räumlichkeiten stattfinden, eine Möglichkeit anbieten wird. Wir wissen, dass es beispielsweise im Cuxhavener und Bremerhavener Raum möglich ist, dass ein Standesbeamter auf ein nicht gewidmetes Boot kommt und dort Trauungen vornimmt. Wieso sollte dies nicht auch in den Gaststätten und anderen Orten in unserer Region möglich sein?
Nun ja, wir hoffen, dass dies an entsprechender Stelle gelesen wird und eventuell ein Umdenken stattfindet, und fokussieren uns jetzt auf die beeindruckenden kulinarischen Eindrücke, die wir bei unserem Schlemmertest sammeln konnten.
Schon die Vorspeise überzeugte
Als Vorspeise kam eine Tomaten-Apfel-Suppe an unseren Tisch, die es in sich hatte. Ein fein abgeschmecktes Süppchen, wo sofort klar wurde: hier wird noch richtig gekocht – mit Herz und Hand und nicht mit Beutelchen. Dazu kam noch ein Tomaten-Mozzarella-Brot, das eine tolle Variante des italienischen Klassikers Caprese darstellte und nicht nur optisch überzeugte.
Hauptgang ein Gedicht
Wir freuten uns auf den Hauptgang, ein Lammrückenfilet unter Kräuterkruste mit
einer Schafskäse-Grilltomate, Bohnen im Speckmantel und Kartoffeln – nicht zu vergessen eine hervorragende Sauce, von der wir uns gleich noch mehr bringen ließen. Das Lamm war absolut auf den Punkt gebraten, innen rosa, außen mit schönen Röstaromen und harmonierte mit der Kräuterkruste – ein Gedicht! Auch die mit Schafskäse gefüllte Tomate korrespondierte geschmacklich mit dem Lamm und den Bohnen, in dieser Zusammenstellung hatte das Gericht eine mediterrane Anmutung.
Nachtisch war das „Sahnehäubchen“
Eigentlich waren wir pappsatt und glücklich und genossen den Aufenthalt in dem liebevoll historisch eingerichteten Fachwerkhaus mit dem hinreißend gestalteten Garten, der auch kulinarische Genüsse an der frischen Luft erlaubt. Aber da kam noch ein krönender Abschluss: der Nachtisch. Ein Glas mit Stracciatella-Joghurt-Mousse, frischen Erdbeeren, Erdbeersauce und kandierten Mandeln - das war das sogenannte Sahnehäubchen dieses kulinarischen Ausflugs.
Reservierung wird empfohlen
Die Tochter der Inhaberin Heidrun Koj, Marie Luise, ist bereits ausgebildete Köchin und arbeitet zusammen mit dem fröhlichen und engagierten Team in der Küche – dieses Team erarbeitet die kulinarische Grundlage für den jahrzehntelangen Erfolg des Dör’n Schapp und Heidrun Koj sorgt mit ihrem geübten Auge für die stimmige Einrichtung und den perfekten Service. Genau deshalb ist es ratsam zu reservieren (Tel. 04288 95105), wenn man sich einmal so richtig regional und saisonal verwöhnen lassen möchte. Geöffnet ist Mittwoch bis Samstag ab 17.30 Uhr sowie sonntags und an Feiertagen von 11.30 Uhr bis 14 Uhr (warme Küche) und sonn- und feiertags von 14 bis 17.30 Uhr, um die hauseigenen Kuchen- und Tortenspezialitäten zu genießen – guten Appetit! (hg)
■ Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Geburtstage und Jubiläen kann man natürlich auch stilvoll im Dör’n Schapp abhalten - hierzu gibt es auch Infos auf www.doernschapp.de