Hof Lütjen: Demeter in der dritten Generation

 

Milchvieh, Bio-Freiland-Hühner, Weide-Bruder-Ochsen und mehr

 

 

 

In Vollersode gibt es zwei Hofstellen der Familie Lütjen, wo seit drei Generationen mit viel Herz gesunde Lebensmittel produziert werden. Land & Leben besuchte die Familie Lütjen, um mal zu schauen, wie einer der ersten Demeter-Höfe Deutschlands heutzutage arbeitet.

 

 

 

Die romantische Geest-Moorlandschaft um Vollersode bietet nicht nur Ausflüglern perfekte Bedingungen, sondern auch Landwirten, wie der Familie Lütjen, die auf zwei Hofstellen Demeter-Produkte erzeugen und hier fröhlich und friedlich Leben. Wir fahren auf den Hof von Christmut und Dana Lütjen und werden von einem kleinen, aber wachsamen Hofhund bellend „begrüßt“.

 

 

 

Dann kommt Christmut Lütjen um die Ecke, ein junger engagierter Landwirt mit dem Blick für das Große und Ganze, denn diesen Blick muss man haben, wenn man das Demeter-Zertifikat bekommen und behalten will. Bereits sein Urgroßvater erhielt 1963, nach fünf Jahren „normaler“ Bio-Produktion, das Demeter-Siegel und alle Nachfahren konnten es behalten – nicht einfach, denn „Demeter“ steht für Öko-Landbau mit strengen Vorgaben. Das anspruchsvolle „Demeter-Siegel“ zertifiziert nach biologisch-dynamischen Richtlinien erzeugte Bio-Produkte und berücksichtigt dabei auch Nachhaltigkeitsaspekte. Der Demeter e. V. ist der älteste Bio-Anbauverband Deutschlands und besteht bereits seit 1924.

 

 

 

Hofeigene Molkerei

 

 

 

Bei unserem Rundgang über den Hof erfahren wir, dass auf den rund 70 Hektar Ackerfläche und ca. 370 Hektar Grünland meist um die 70 Milchkühe ein gutes Leben haben und so jährlich ca. 170.000 Liter Milch produzieren. Diese Milch wird hauptsächlich als reine Demeter-Milch auf verschiedenen Wegen vermarktet, aber auch die hofeigene Molkerei arbeitet mit der Milch sehr erfolgreich. Hier wird nämlich nicht nur die Milch abgefüllt, sondern auch zu Joghurt und Quark verarbeitet. Alle vier bis sechs Wochen kommt Heidis mobile Molkerei (www.hmk-elsdorf.de) auf den Hof, um verschiedene leckere Käsesorten zu produzieren, die dann den Weg zu den regionalen Konsumenten finden.

 

 

 

Lütjen auch bei Edeka Sackmannund „Moorrübe“

 

 

 

Über den Hamberger Edeka-Laden „Sackmann“ haben wir bereits mehrfach berichtet, denn das Sackmann-Team hat ein ganz besonders großes Herz für regionale und gesunde Produkte. Hier finden sich fast alle Lütjens-Hof-Lebensmittel, wie die hofeigene Milch, die Eier, Joghurt, Quark und mehr. Der Trend, in großen Lebensmittel-Ketten regionale Erzeuger mitzuvermarkten, hat ordentlich Fahrt aufgenommen und das ist gut so, denn auf diese Weise kommen die Erzeuger auf Umsatzquoten, die ihr Überleben mit sichern – allein von Hofläden-Verkäufen geht das nicht. Der Bioladen „Moorrübe“ in Worpswede bewegt Menschen mit der Kunst und der Natur – mehr als ein Bioladen und eine abwechslungsreiche Einkaufsalternative für bewusst lebende und essende Menschen. Dass es in der Markthalle der „Moorrübe“ auch Lütjen-Produkte gibt, liegt auf der Hand und die Produkte in den Einkaufswagen der Kunden (weitere Informationen unter www.moorruebe.de).

 

 

 

Legehennen und Brüderhähne

 

 

 

Auf dem alten Hof Lütjen kümmern sich Raimund und Nathalie Lütjen um die rund 7.000 Bio-Freiland-Legehennen und die Bruderhähne. Das Bruderhähne-Prinzip wird strikt verfolgt, auch wenn es zeit- und kostenintensiv ist. Raimund Lütjen: „Wir nehmen tatsächlich 1:1 alle Bruderhähne der Legehennen vom Vorzüchter ab, ziehen diese groß und vermarkten sie. Durch die längere Mastdauer von etwas mehr als 150 Tagen, bildet sich muskulöseres Fleisch mit viel Geschmack, das wissen unsere Kunden, die guten Gewissens einkaufen können, sehr zu schätzen. Das sinnlose Töten männlicher Küken muss gestoppt werden.“

 

 

 

Weide-Bruder-Ochsen und Gemüse

 

 

 

Der Vater von Christmut und Raimund, Johann Lütjen, liegt nicht etwa auf der faulen (Bio-)Haut, sondern mischt noch ordentlich mit. Zum einen kümmert er sich um die Bullen, die bei der Zucht seines Sohnes entstehen - diese „Weide-Bruder-Ochsen“ zieht er liebevoll auf und vermarktet sie anschließend – zum anderen ist er auch noch in Sachen Gemüse und Ackerbau unterwegs.

 

 

 

Vermarktung auf verschiedenen Ebenen

 

 

 

Die Vermarktung der Lütjen-Produkte erfolgt auf vielfältigen Wegen, die zusammengenommen zu einem guten Ergebnis für alle Seiten führt. Fast alle Produkte findet man im Hofladen, der an 365 Tagen im Jahr von 7 bis 19 Uhr geöffnet ist. Edeka Sackmann und „Moorrübe“ erwähnten wir bereits, auch in den Abo-Kisten der Gärtnerei Kronacker (www.gaertnerei-kronacker.de) finden sich Lütjens-Leckereien, aber besonders einfach ist die Bestellung über den Online-Shop unter www.hof-luetjen.de/shop - hier erhält man alle Produkte, Infos und Gutscheine übersichtlich präsentiert. Die bestellte Ware kann zum mitgeteilten Abholtag (meist samstags) zwischen 11 und 15 Uhr direkt auf dem Hof (Verlüßmoorer Straße 15, 27729 Vollersode) abgeholt werden. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, sich gegen einen kleinen Aufpreis beliefern zu lassen. Lieferung ab 50 Euro Bestellwert. (hg)

 

 

 

  Weitere Infos zu Lütjens Hof gibt es online unter www.hof-luetjen.de